Kirchhundem/Kreis Olpe. In einem Altenheim im Ort Kirchhundem haben sich 14 Bewohner mit Corona infiziert, zwei sind gestorben. Sie standen kurz vor der dritten Impfung.

In einer stationären Pflegeeinrichtung in Kirchhundem haben sich 14 Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Coronavirus infiziert. Es handelt sich um die Einrichtung Haus Sauerland, teilte der Kreis auf Nachfrage mit. Da alle Betroffenen vollständig geimpft waren, wurden sie als sogenannte Impfdurchbrüche vom Gesundheitsamt des Kreises Olpe registriert und gemeldet, teilt die Behörde am Montag in einer Presseerklärung mit. Zwei Todesfälle sind in Zusammenhang mit der Infektion zu beklagen: Gestorben sind Bewohner im Alter von 87 und 77 Jahren. Auch bei einer geimpften Mitarbeiterin der Pflegeeinrichtung wurde das Coronavirus nachgewiesen.

Das Gesundheitsamt, die WTG-Behörde (vormals Heimaufsicht) und die betroffene Einrichtung arbeiten in enger Abstimmung miteinander daran, das Infektionsgeschehen zu analysieren. Es wurden umgehend Maßnahmen zur Eindämmung eingeleitet. So wurde für alle Beschäftigten eine PCR-Testung angeordnet, deren Ergebnisse derzeit ausstehen.

Nach Informationen des Kreises Olpe geht es den Betroffenen inzwischen besser. Alle haben aktuell leichte oder keine Symptome. Die Einrichtung steht in engem Kontakt mit dem behandelnden Hausarzt, der die Betroffenen engmaschig betreut.

Immunreaktion bei Älteren schwächer

Zum Begriff Impfdurchbruch: Das Robert-Koch-Institut (RKI) definiert einen Impfdurchbruch als SARS-CoV-2-Infektion mit Symptomen, die bei einer vollständig geimpften Person diagnostiziert wurde.

Auch bei vollständig geimpften Personen kann es zu einer Infektion mit SARS-CoV-2 kommen. Denn wie stark der Impfschutz bei einer Person ausgeprägt ist, hängt auch mit deren Immunantwort zusammen – also mit der Frage, wie viele Antikörper gegen das Virus im Körper gebildet werden können. Die Immunreaktion kann zum Beispiel bei älteren Menschen häufig geringer ausfallen als bei jungen. Ältere Menschen tragen damit ein höheres Risiko als junge, sich trotz einer Impfung zu infizieren.

Die Betroffenen hatten ihre Impfungen im Januar erhalten und sollten Ende vergangener Woche die für Senioren empfohlene Auffrischungsimpfung erhalten. Diese wurde aufgrund der Infektionsfälle jedoch vom Hausarzt der Einrichtung vorsichtshalber für alle Personen im Heim vorläufig ausgesetzt.