Kreis Olpe/Siegen. Die IHK Siegen/Olpe hat ein Internetportal einrichten lassen, damit sich Verkehrsteilnehmer frühzeitig über alle Baustellen informieren können.

Wer kennt das nicht? Gerade erst ins Auto eingestiegen, und schon nervt die erste Baustellenampel. Vor allem Autofahrer in der Kreisstadt und Umgebung können seit der Dauerbaustelle Bruchstraße ein Lied davon singen. Aber auch viele anderen Verkehrsknoten präsentieren sich von Zeit zu Zeit als Nadelöhr.

Die IHK Siegen/Olpe will genau hier Besserung schaffen: baustellennavi.de heißt die digitale Plattform, die ab sofort einen schnellen und informativen Umgang mit Straßenbaustellen bietet – für Unternehmen, Kommunen, Behörden, Pendler und die breite Öffentlichkeit. Das verspricht IHK-Geschäftsführer Hans-Peter Langer, der das neue System am Montag Nachmittag der Öffentlichkeit vorstellte.

Langer: „Die verkehrliche Erreichbarkeit ist einer der wichtigsten Standortfaktoren für Unternehmen jeder Größenordnung: vom Kiosk bis zum großen Logistiker. Mit ihr steht und fällt die Attraktivität des Standortes: Bleiben im Einzelhandel die Kunden aus, drohen Umsatzeinbußen. Werden wegen Baustellen plötzlich großräumige Umleitungen nötig, können produzierende Betriebe nicht rechtzeitig liefern“, beschreibt er den Status Quo.

Idee aus Hessen aufgegriffen

Die IHK Siegen habe deshalb eine Initiative der IHK Gießen-Friedberg aufgriffen und das Portal mitentwickelt. Ziel: Portalnutzer frühzeitig und umfassend zu informieren, wann und wo und wie lange es im Straßennetz klemmt. Mit von der Partie sind der Kreis Olpe und seine Städte und Gemeinden sowie der Landesbetrieb Straßen NRW, die alle ihre Baustellen in das „Navi“ einstellen würden.

Langer: „Unternehmen finden so die Unterstützung, die sie brauchen, um Zeit und Geld zu sparen. Die negativen Auswirkungen von Baustellen sind nur allzu bekannt: Zufahrtswege sind nur eingeschränkt nutzbar, der Verkehrsfluss gerät ins Stocken. Hinzu kommen mangelhafte Beschilderungen, schlechte Sicht auf Schaufenster, wegfallende Parkplätze, Lärm, Erschütterungen und Schmutz.

Wer im System registriert ist, kann alle Infos über einen Newsletter an seine E-Mail-Adresse bekommen. Landrat Theo Melcher lobte die Idee und deren Umsetzung und deutete an, er werden sich sogleich einchecken ins Baustellen-Navi der IHK: „Damit ist das Portal eine ideale Ergänzung zu unserem bereits bestehenden Informationsangebot.“

Einzigartiges Projekt

In einer Presseerklärung der IHK heißt es weiter: „Mit dem in Deutschland bislang einzigartigen Projekt bündelt das IHK-Baustellen-Navi vorhandene Baustellendaten und -informationen auf einer zentralen Plattform und macht sie für eine breite Öffentlichkeit verfügbar. Im Mittelpunkt steht eine interaktive Karte mit verschiedenen Filterfunktionen, auf der bestehende und geplante Baumaßnahmen im gewählten Kartenausschnitt übersichtlich angezeigt werden. Hinzu kommen weitere wichtige Funktionen: Mit dem eigens für die Plattform konzipierten Werkzeugkasten können Unternehmen und Kommunen sich mithilfe von Tipps, Handlungs-Leitfäden und Checklisten optimal auf bevorstehende Baustellen vorbereiten, Kunden und Lieferanten vorwarnen und unerwünschte Begleiterscheinungen minimieren.“

Christopher Laux, Baustellenkoordinator bei Straßen NRW fügte hinzu: „Jede Stadt und Gemeinde, die Baustellen digital erfasst, trägt zu einer besseren Koordination der Maßnahmen bei. Wichtig ist, dass die Daten nach Möglichkeit nur einmal erfasst und dann zentral verwaltet werden. Das IHK-Baustellen-Navi passt hier sehr gut in die digitale Landschaft, weil es mit den entsprechenden digitalen Schnittstellen ausgestattet wurde.“

Die Kreisverwaltung Olpe, so die IHK, habe das Thema Baustellenkoordination bereits vor Monaten aufgegriffen und an alle Bürgermeister im Kreis Olpe adressiert. „Als wir von der Projektidee hörten, waren wir sofort überzeugt“, unterstrich auch Olpes Bürgermeister Peter Weber, Vorsitzender der Bürgermeisterkonferenz im Kreis Olpe. „Wir alle kennen schließlich die Probleme, die durch eine zu späte Information über Baustellen entstehen. Das betrifft nicht nur die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch die der Baulastträger und Planer untereinander. Hilfreich war dabei, dass der Aufwand zur Erfassung der Baustellen ausgesprochen gering ist.“