Olpe. Die Sanierungsarbeiten der Imbergstraße in Olpe schreiten voran. Für den nächsten Bauabschnitt sollen die Bäume an der Straße gefällt werden.

Am Imberg in Olpe sollen Bäume gefällt werden. Das ist nicht das erste Mal. Im Zuge der Sanierungsarbeiten der Imbergstraße sind bereits im vergangenen Jahr 26 Linden der Motorsäge zum Opfer gefallen (unsere Zeitung berichtete). Nun steht die Erneuerung des nächsten Teilabschnittes an. Und zwar von der „Otto-Müller-Straße“ bis zur „Schützenstraße“. Auch hier sollen die alten Bäume weichen – sehr zum Ärger der Grünen im Rat der Stadt Olpe.

Schutzstreifen für Radfahrer

Die Imbergstraße ist in keinem guten Zustand. Zahlreiche Flickstellen, Längs- und Querrisse sowie Verformungen ziehen sich über die Straße. Und auch die Frostsicherheit ist nicht mehr gegeben. Zuletzt wurde die Straße Mitte der 60er-Jahre ausgebaut. Nun muss sie also erneuert werden. Der Plan: Die Fahrbahn soll eine Breite von sechs Metern erhalten und bergaufwärts soll ein Fahrradschutzstreifen markiert werden. Somit besteht nach Abschluss der Maßnahme ein durchgehender Schutzstreifen für Radfahrer von der „Winterbergstraße“ bis zum Schützenplatz.

Die Straßenbäume sollen erneuert werden. Das heißt, die alten werden gefällt, neue in „multifunktionale Baumbeete“ gesetzt. Dabei handelt es sich um eine Maßnahme für die Starkregenvorsorge. Die Baumbeete sollen als Rückhalte- und Abflussfläche des Oberflächenwassers von Straße und Gehweg dienen, indem sie auf Fahrbahnniveau angelegt werden. Durch die Neigung der Fahrbahn und der Gehwege, soll das Wasser in die Beete und letztlich über Einläufe im Beet in die Kanalisation fließen.

Jüngere Bäume müssen sich erst etablieren

Die Begründung für die Fällung der Bäume: Die vorhandenen Bäume erscheinen nicht mehr vital, durch die Bautätigkeiten werde das Wurzelwerk weiter belastet. Das stößt bei den Grünen im Rat der Stadt Olpe auf Kritik. „Im unteren Abschnitt sind 26 Bäume gefallen“, sagte Matthias Koch in der jüngsten Sitzung der Stadtverordneten. „Wir sehen hier die nächsten zwölf Bäume fallen. Das ist ein immenses Fällen von Bäumen.“ Er führte aus, dass die alten Bäume viel Kohlenstoff aufnehmen. Und, dass sich jüngere Bäume erst etablieren müssten. Letzteres sei gar nicht so einfach. Deswegen solle man bei solchen Maßnahmen alles dafür tun, Bäume zu erhalten. „Ich teile nicht die Ansicht, dass die Bäume nicht vital sind“, sagte Matthias Koch und fügte hinzu, dass Linden besonders schnittverträglich seien. Selbst bei Bauarbeiten im Wurzelbereich. Die Grünen beantragten eine Überprüfung durch einen unabhängigen Sachverständigen.

Der Antrag der Grünen stieß bei Bürgermeister Peter Weber Weber auf Ablehnung. „Ich weiß noch nicht, ob ich es beleidigend finden soll“, sagte er an Matthias Koch gewandt. „Wir haben ausgewiesene Experten im Baubetriebshof.“ Er betonte, dass sich die Mitarbeiter des Baubetriebshofes sorgfältig um den Baumbestand in der Stadt Olpe kümmern – und nicht leichtfertig zur Motorsäge greifen würden. Man könne ihnen nicht den Sachverstand abzusprechen, diese Entscheidung zu treffen. „Was Sie hier beantragen ist eine Misstrauensbeurkundung gegen diese Mitarbeiter“, sagte Peter Weber. „An der Stelle möchte ich mich ganz ausdrücklich vor sie stellen.“ Der Antrag der Grünen wurde abgelehnt.

Die Baumpflanzungen sind in beiden Bauabschnitten einheitlich beidseitig als „Allee“ geplant und dafür Zuschussmittel beantragt worden. Beispiele für favorisierte Baumarten sind Hainbuche oder Brabant-Linde.

Weitere Infos

Eine Fertigstellung der Maßnahme werde bis zum Olper Schützenfest 2022 vorgegeben.

Die Maßnahme wird nach KAG abgerechnet. Von den geschätzten Baukosten von 350.000 Euro werden in Abhängigkeit der Einrichtungen etwa 50 bis 60 Prozent auf die Anlieger verteilt.