Olpe. Die Stadt Olpe hat ihr Konzept für die Entwicklung der Innenstadt beschlossen. Es geht um mehrere Maßnahmen bis zum Jahr 2030 – für 84 Millionen.
Es ist der erste Abschluss eines langen Planungsprozesses. Und gleichzeitig der Beginn einer neuen Gestaltung der Innenstadt. Die Stadt Olpe hat in ihrer jüngsten Stadtverordnetenversammlung das „Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept“ (ISEK) beschlossen. Dahinter verbergen sich eine Reihe von Einzelmaßnahmen, die im Laufe der nächsten Jahre umgesetzt werden – und die Entwicklung der Kreisstadt maßgeblich prägen werden. Das hat seinen Preis – es geht um Gesamtinvestitionen von 84 Millionen Euro.
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Im März 2018 hat es mit der ersten Bürgerversammlung begonnen. Es ging darum, Erwartungen abzufragen und erste Hinweise auf Stärken und Schwächen aufzunehmen. Daraufhin folgten Streifzüge und Stadtspaziergänge, runde Tische, Workshops und weitere Infoveranstaltungen. Ein Konzept, das mit den Bürgern für die Bürger entstanden ist. „Es sind viele Ideen aus den unterschiedlichen Formaten, die wir durchgeführt haben, in das ISEK eingeflossen“, hob Peter Weber die Bedeutung der Bürgerbeteiligung hervor.
Umfangreiches Programm mit einer großer Investitionssumme
Nun sei man ein gutes Stück des Weges gegangen. Das Konzept stehe. Das Ergebnis sei ein sehr umfangreiches Programm mit einer großen Investitionssumme – und Zugang zu Fördermöglichkeiten. „Wir haben jetzt ein Handlungskonzept“, erklärte der Bürgermeister. „Und das alleine ist schon ein Wert an sich und durchaus besonders.“
Das durch die DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksgesellschaft mbH aus Bonn erstellte „Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept Innenstadt Olpe“ erstreckt sich über einen langen Planungszeitraum. Bis zum Jahr 2030 sollen die Maßnahmen umgesetzt werden. Aber worum geht es eigentlich konkret? Zusammenfassend geht es um den Stadterneuerungsprozess in der westlichen Innenstadt von Olpe. Übergeordnetes Ziel ist die attraktivere Gestaltung und Stärkung der Innenstadt – unterteilt in zwei Maßnahmenpakete. Weiter geht es im kommenden Jahr. 2022 geht es mit dem Rückbau des ehemaligen Realschulgebäudes sowie die Nachnutzung des ehemaligen Realschulgrundstücks los. Diese Fläche soll nach dem Abriss bis auf Weiteres mit temporären Angeboten bespielt werden. Erst, wenn langfristig eine adäquate (Nach-) Nutzung gefunden ist, die die Angebote in der westlichen Innenstadt ergänzt, soll diese realisiert werden. Denkbar ist unter anderem die Schaffung von Wohnraum. 2023 startet schon die Realisierung des neuen Bürgerrathauses auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs. Das Gebäude soll sowohl der Sitz der Verwaltung als auch Raum für Begegnung mit Stadtbibliothek und Museum werden.
Die Olpe soll sichtbarer werden
Darüber hinaus soll die Mündung der Olpe in die Bigge wieder sichtbar gemacht werden. Dazu soll der ehemalige ZOB/„Bigge-Deckel“ zurückgebaut werden. Start soll im Jahr 2024 sein. Ziel ist es, wieder einen Ort zu schaffen, der sowohl für die Bürger als auch für Touristen ansehnlich ist – und im Gedächtnis bleibt. Gleichzeitig soll die Bigge zwischen der Mündung der Olpe in die Bigge und gegebenenfalls bis zum Freizeitbad gewässerökologisch aufgewertet werden. Denkbar sind eine Abflachung der Ufer und eine geringfügige Aufweitung des Flusslaufs.
2024 soll auch der erste Teil der neuen „Bigge-Promenade“ erfolgen. Die neue „Bigge-Promenade“ besteht aus vier Teilabschnitten: dem ersten Abschnitt vom Zusammenfluss von Olpe und Bigge bis zur verlängerten Mühlenstraße, von der verlängerten Winterbergstraße bis zur Stellwerkstraße, von der Stellwerkstraße bis zum Biggerundweg am Freizeitbad und dem Pendant auf der gegenüberliegenden Seite als Verbindungsachse vom Biggerundweg bis zum Bürgerhaus. Die Bigge soll insgesamt mehr in den Mittelpunkt des städtischen Lebens gerückt werden. Voraussichtlich 2027 geht es mit den „Bigge-Terassen“ los – und zwar auf der Fläche des heutigen Rathauses. Geplant ist eine terrassenartige Gestaltung als neue Aufenthaltsort in unmittelbarer Nähe zur Bigge. Das ist nur ein Teil der Maßnahmen.
Einstimmig
Das ISEK wurde in der Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen. „Wir müssen sicherlich mit Bedacht an die Sache rangehen“, sagte Bürgermeister Peter Weber mit Blick auf die hohen Gesamtinvestitionen. „Das ist eine große Summe, über die wir reden, auch wenn die Fördersummen fließen. Aber wir können das ohne Angst angehen. Wir haben in den letzten Jahren sparsam gewirtschaftet.“