Attendorn. Wo einst die Gläubigen ein- und ausgingen, werden zukünftig viele Kinder zu sehen sein. Was genau am Stürzenberg in Attendorn gebaut wird.

Nur noch ein großer Steinhaufen erinnert an die Josefskirche in Attendorn. Auf dem Gelände der ehemaligen katholischen Kirche am Stürzenberg, die nach ihrer Entweihung als Depot für sakrale Gegenstände genutzt und im April abgerissen wurde, werden zukünftig gleich drei Einrichtungen der Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) ihre Heimat finden. Beim symbolischen Spatenstich für den Josefspark stellten Markus Feldmann, Sprecher der GFO-Geschäftsführung, und der Attendorner Architekt Marius Hengstebeck das rund 4,5 Millionen Euro teure Projekt vor.

+++ Das könnte Sie interessieren: Rund um Helden: Themenwanderweg eröffnet im Herbst +++

Auf dem etwa 4000 Quadratmeter großen Grundstück werden im Laufe des kommenden Jahres der Kindergarten St. Ida, die Außengruppe David des Josefshauses – bislang in Olpe zuhause -, sowie der Jugend- und Familiendienst Kompass untergebracht. Kompass zieht vom Franziskaner-Hof in Attendorn an den Stürzenberg um. „Zum Jahreswechsel, Anfang Januar“ rechnet Architekt Hengstebeck mit dem Rohbau beider Gebäude. Der Kreis Olpe bezuschusst den Bau des Kindergartens mit ca. 1,8 Millionen Euro.

Große Frei- und Spielfläche

„Wo findet man in Attendorn innenstadtnah noch so ein Grundstück?“, freute sich GFO-Geschäftsführer Markus Feldmann und berichtete von „sehr guten Gesprächen“ mit der katholischen Kirchengemeinde als Grundstückseigentümer. Als Gotteshaus gebraucht wurde das am 22. Dezember 1962 eingeweihte Gebäude mit dem markanten, 31 Meter hohen Turm schon lange nicht mehr. Die in den letzten Jahren in der profanierten (entweihten) Josefskirche eingelagerten sakralen Gegenstände, und davon gab es laut Pfarrer Andreas Neuser eine Menge, wurden in die Nähe von Paderborn gebracht.

+++ Lesen Sie hier: Villa Höffken kommt unter den Hammer +++

Am Stürzenberg entstehen im GFO-Josefspark drei pädagogische Einrichtungen mit nordisch anmutender Architektur, die viel Licht und Raum bieten sollen. Eine große Frei- und Spielfläche verbindet die Gebäude, ein Grillplatz kann gemeinschaftlich genutzt werden.

Erzieher gesucht

Für den Kindergarten St. Ida werden noch Erzieherinnen und Erzieher gesucht. Anmeldungen für die Mädchen und Jungen sind schon möglich. Interessenten können sich unter der folgenden Mailadresse melden: birgit.loecker@kindergarten-pusteblume-olpe.de

Die Eröffnung ist für das neue Kindergartenjahr 2022/23 geplant. Für die Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) ist es der erste Kindergarten auf dem Gebiet der Stadt Attendorn.

Die Eröffnung des Kindergartens St. Ida mit drei U3-Gruppen und insgesamt bis zu 36 Kindern ist für den 1. August 2022 vorgesehen. Jede Gruppe erhält ein eigenes Gebäude. Nach einigen Jahren können altersgemischte Gruppen mit bis zu 20 Mädchen und Jungen gebildet werden. „Wir sind baulich auf alles eingestellt“, betonte Markus Feldmann.

Erdgeschoss barrierefrei

Der Jugend- und Familiendienst Kompass ist seit 2001 in Attendorn zuhause. Zu den Angeboten gehören unter anderem Erziehungsberatung, ambulante und teilstationäre Erziehungshilfen, Frühförderung sowie Schulsozialarbeit und Schulbegleitung. Der Umzug an den Stürzenberg verspricht Hilfesuchenden ein Beratungsangebot mit kurzen Wegen.

Auch interessant

Das Josefshaus ist eine stationäre Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung. Am neuen Standort GFO-Josefspark wird die Wohngruppe David einziehen. Das sind acht Kinder und Jugendliche, die auf den Rollstuhl angewiesen sind. Die neuen Räume im Erdgeschoss sind deshalb barrierefrei.

Wegen der Nähe direkt neben der Attandara-Grundschule hatte es Bedenken gegeben, dass am Stürzenberg ein Verkehrschaos entstehen könne. Für Besucher sind 16 neue Parkplätze geplant. „Die Stellplätze sind so angeordnet, dass sie den fließenden Verkehr nicht beeinträchtigen“, sagte der städtische Beigeordnete Carsten Graumann. Eng könnte es aber werden, wenn die Fertigbauteile für das Erdgeschoss des Kindergartens und das komplette Josefshaus mit großen Sattelschleppern angeliefert werden.