Olpe. Die Band „Crimson Spirit“ aus Olpe bedauert, dass die junge Generation kaum noch Rock hört. Die Vier wollen „Die beste Band des Westens“ werden.

Musik hat schon immer eine große Rolle in ihrem Leben gespielt. Seit ihrer Kindheit spielt Jana Krieger Klavier, Alex Stieben Gitarre. Als sich die beiden 2017 auf einer Stufenparty der Realschule Olpe kennengelernt haben, verstanden sie sich auf Anhieb. Die gemeinsame Leidenschaft verbindet. Heute, vier Jahre später, möchten sie mit ihrer Band „Crimson Spirit“ die lokale Musikszene aufmischen. Und am liebsten auch noch den Titel „Die beste Band im Westen“ – ein Contest, der von WDR 2 ausgetragen wird – gewinnen.

Band aus Olpe möchte verschiedene Genres miteinander kombinieren

„Crimson Spirit“ – das sind nicht nur Jana Krieger (20) und Alex Stieben (21), sondern auch Louis Betz (21) und Simeon Schneider (17). Ihre Musik ist eine Mischung aus Grunge und Hard Rock und erinnert gleichzeitig an den klassischen Sound der 80er und 90er Jahre. „Wir möchten aber nicht nur Altes aufleben lassen, sondern die Musik auch mit einem neuen, mit unserem Stil beeinflussen“, sagt Alex. Verschiedene Genres einbringen. „Alex ist zum Beispiel der klassische Metal-Head. Ich hingegen höre aber auch gerne Alternative, Grunge oder etwas, was in die psychedelische Richtung geht“, meint Jana. Musik sollte niemals eintönig sein, sondern sich möglichst aus vielen Quellen zusammensetzen. Bunt sein.

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Diesen Ansatz verfolgen sie von Anfang an. Ende 2019 haben sich Jana, Alex, Louis und Simeon zur Band zusammengeschlossen. Ein paar Monate später kam der coronabedingte Lockdown und damit auch die vorübergehende Schließung des Lorenz-Jaeger-Hauses in Olpe, wo die Vier immer geprobt haben. Trotz der Einschränkung haben sie versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Den Lockdown auch fürs Schreiben, Aufnehmen und Produzieren genutzt. „Musik ist für uns das beste Ausdrucksmittel, um unsere Gefühle und Gedanken mitzuteilen“, findet Alex. Allerdings: Einen Live-Auftritt in einem offiziellen Setting hatten sie wegen der Pandemie bislang noch nicht. Ihr Auftritt beim „Tag am See“-Festival am Samstag, 27. August, in Kirchesohl ist ihre Premiere. „Wir haben schon ein bisschen Lampenfieber. Aber wir werden unser Bestes geben. Wir freuen uns auf jeden Fall“, sagt Jana.

„Crimson Spirit“ legt Wert darauf, sein eigenes Ding zu machen, eigene Musik zu produzieren. Die Idee zu einem Song kommt ihnen meist spontan im Alltag. „Wir haben dann meist ein Riff oder eine Melodie im Kopf, auf dem wir aufbauen. Mein Handy ist voll von Sprach-Memos, in denen ich eine schnelle Melodie eingesungen habe“, erzählt Jana. Der Text komme erst zum Schluss. Sie schreiben englische Texte, das fühle sich authentischer an, zumal sie selbst fast ausschließlich englischsprachige Musik hören.

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Debütalbum soll im Frühjahr 2022 veröffentlicht werden

Musikalische Vorbilder haben sie nicht. „Wir gehen lieber unseren eigenen Weg. Aber natürlich inspirieren uns viele Künstler“, sagt Jana. Das seien aber so viele, dass sie kaum alle aufgezählt werden könnten. „Das ist eine Bandbreite von Britney Spears bis Van Halen“, so Alex. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in ihrem Debütalbum wider, das sie voraussichtlich im Frühjahr 2022 veröffentlichen werden. Neun Songs seien bereits fertig, am Ende sollen es elf bis zwölf werden. „Da sind Songs dabei, die Glam-Elemente haben, dann wieder ernste Balladen oder auch Party-Songs.“

Jana und Alex finden es schade, dass sich der Rock in den vergangenen Jahren immer mehr aus dem Mainstream zurückgezogen hat. Dass es kaum noch junge, echte Rockbands gibt. Dem möchten sie entgegenwirken, indem sie zeigen, wie vielfältig, aussagekräftig und modern Rock mit klassischen Elementen sein kann. Um ihre Idee einem größeren Kreis zugänglich zu machen, haben sie sich mit ihrem Song „Poor Little Boy“ beim WDR-2-Contest um den Titel „Die Beste Band des Westens“ beworben. Seit Montag läuft das Online-Voting, bis Sonntag kann noch unter wp.de/crimson-spirit abgestimmt werden. Wenn sie gewinnen, wird ihr Song zum ersten Mal im Radio zu hören sein. Jana: „Das wäre der absolute Wahnsinn. Unser Wunsch wäre ist, irgendwann mal professionell Musik machen und davon leben zu können. Mehr brauchen wir nicht, um glücklich zu sein.“