Nach Besuch in Olpe: Armin Laschet sicher über Wahlkampfsieg
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Kreis Olpe. Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) zeigt sich bei einem Besuch in Olpe sicher, dass er Bundeskanzler wird. Was Wilma Ohly damit zu tun hat?
Es ist fast wie früher. Als die Schützenbrüder auf dem Olper Schützenplatz gefeiert haben. Ausgelassen und heiter. Damals vor der Pandemie. Doch dieses Mal ist es nicht das Königspaar, das auf den Platz in Olpe marschiert. Es ist Armin Laschet und sein Gefolge, der unter den Jubelrufen seiner Partei-Anhänger die Bühne betritt. Dort, wo sonst auf den Vogel geschossen wird, legt der Kanzlerkandidat die Flinte an – und schießt gegen seine Konkurrenz. Mit ordentlich Schießpulver im Gepäck. Und Deckung aus den Reihen der CDU. Warum er ausgerechnet im Sauerland seinen Sieg schon im Visier hat?
Stehende Ovation für Kanzlerkandidaten
Armin Laschet in Olpe: Impressionen vom Schützenplatz
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Der Olper Schützenplatz – ein Ort des Wettkampfes. Ein Ort der Gemeinschaft. Hier werden Könige geboren. Und genau hier stellt sich Armin Laschet auf die Bühne und spricht zum Volk. Sauberer Scheitel statt Schützenmütze, blauer Anzug statt grüner Schützenrobe – gefeiert wird er dennoch wie die Majestäten im Sauerland. „Armin, Armin, Armin“, tönt es auf dem Schützenplatz, nachdem der CDU-Bundesvorsitzende seine Rede beendet hat. Seine Rede über die Ziele seiner Partei. Über die Herausforderungen nach der Pandemie. „Wir werden alles tun, dass es nicht wieder zu einem Lockdown kommt“, ruft er in die Menge. Kurzer Griff an die rahmenlose Brille. Dann ballt er die Fäuste neben dem Rednerpult. Eine Faust für jedes Wort, das er mit Nachdruck in das Publikum schießt. „Wir werden weiter kämpfen“, sagt er, während sich die Ader an seiner Stirn deutlich abzeichnet. „Man darf denen nicht das Land überlassen.“ Und dann spricht er die Worte, die jeder erwartet hat: „Ich will der nächste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland werden.“ Jetzt hält es niemanden mehr auf seinen Sitzen. Stehende Ovation. „Armin, Armin, Armin“, tönt es weiter. Armin Laschet hebt die Hand, winkt den Menschen zu, reckt den Daumen in die Höhe. Lächelt verschmitzt.
Von sinkenden Punkten bei der jüngsten Wählerumfrage ist nichts zu spüren. Ausgeblendet vor der herrlich grünen Kulisse des Olper Schützenplatzes. Und selbst die Aktivistin mit dem Schild, auf dem eine durchgestrichene Impfspritze gezeichnet ist, kann der Stimmung nichts anhaben. Und überhaupt. Mit der Reise nach Olpe hat der Kanzlerkandidat keinen Zweifel mehr an seinen Sieg. Denn vorne in der ersten Reihe sitzt Wilma Ohly, ehemalige Bürgermeisterin von Olpe. Bei seiner Landtagswahl 2017 war sie mit auf dem Plakat. „Und das sie heute da ist, gibt mir die Sicherheit, dass ich der nächste Bundeskanzler werde“, sagt er. Die Seniorin fasst sich an den Händen, legt sie sich an die Brust. Freude spiegelt sich in ihren Augen.
Lob kommt von Friedrich Merz
„Ich habe ihn schon öfter als starken Redner erlebt“, zeigt sich auch Torsten Weber, Kreisvorsitzender der Jungen Union Olpe beeindruckt. „Vor allem dann, wenn es drauf ankommt. Er wirkt bei seinen Reden inklusiv, bringt die Dinge auf den Punkt.“ Doch Armin Laschet hat in jüngster Zeit nicht nur für Jubelrufe gesorgt. Sondern häufig auch für Irritationen. Sein Lachen mitten im Krisengebiet nach der Flutkatastrophe ist nur ein Beispiel. Das weiß auch Friedrich Merz – der seinen einstigen Konkurrenten um den Bundesvorsitz aber für seine „kämpferische Rede“ lobt. „Darüber habe ich mich wirklich sehr gefreut“, so Friedrich Merz und senkt etwas die Stimme. „Das war aber auch notwendig.“
Und dann stehen da noch CDU-Anhänger wie Generalsekretär Paul Ziemiak auf der Bühne. Oder Florian Müller, Bundestagskandidat für den Kreis Olpe/Märkischer Kreis. Oder auch Staatssekretärin für Integration Serap Güler. Sie alle sorgen dafür, dass die Stimmung – nach langer Zeit der Stille auf dem Schützenplatz Olpe – ausgelassen ist. Und ernten am Ende der Veranstaltung sogar Luftküsse aus dem Publikum. Dann heißt es „Currywurst und Bier, bitte“, während der Musikverein Frenkhausen „An Tagen wie diesen“ spielt.
57. NRW-Tag auf dem Schützenplatz
Die Junge Union hatte ihren 57. NRW-Tag auf dem Schützenplatz in Olpe veranstaltet. Als Gäste waren Hendrik Wüst, Landesminister Verkehr, Ina Scharrenbach, Lndesministerin für Kommunales, Jens Spahn, Bundesminister für Gesundheit und Tilman Kuban, Bundesvorsitzender Jung Union Deutschlands geladen. Im Anschluss fand der Wahlkampfauftakt zur Bundestagswahl statt.
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