Altenhundem. Der erste öffentliche Waldfriedhof in Lennestadt und Umgebung wurde eingeweiht. Er steht ab sofort allen Glaubensrichtungen offen.

Beruhigend strahlt das Sonnenlicht durch die Blätter der Buchen und Eichen. Der kleine Laubwald oberhalb des früheren Klosters Maria Königin ist ein idyllischer Ort in christlicher Umgebung. Eigentlich genau der richtige Platz für einen Waldfriedhof in Lennestadt, dachten sich Michael Brüseken, früherer Lehrer am Gymnasium Maria Königin, und Heribert Werthmann, heute Geschäftsführender Vorsitzender im Kirchenvorstand der St. Agatha-Gemeinde Altenhundem, schon vor einigen Jahren. Am Donnerstagnachmittag wurde die neue Ruhestätte eingeweiht.

Erweiterung des Klosterfriedhofs

Jede Grabstätte wird durch einen Naturstein mit einer Plakette gekennzeichnet.
Jede Grabstätte wird durch einen Naturstein mit einer Plakette gekennzeichnet. © WP | Volker Eberts

So ganz neu ist der Waldfriedhof Maria Königin nicht. Viele Patres der Missionare von der Heiligen Familie, die auf dem Klosterberg früher lebten und arbeiteten, fanden auf dem eigenen Waldfriedhof des Ordens ihre letzte Ruhestätte. „Es wird hier erweitert, was schon angelegt ist“, sagte Pfarrer Christoph Gundermann in einem geistlichen Impuls, bevor er den Bestattungsort segnete.

Ab sofort können Urnenbestattungen im zentralen Pfarrbüro des Pastoralen Raums in Altenhundem angemeldet werden. Die ersten Beisetzungen sind bereits für nächste Woche terminiert. Bis es so weit war, musste das 5.500 Quadratmeter große Gelände hergerichtet und durchforstet, Totholz entfernt werden. Befestigte Wege ziehen sich nun von einem zwei Tonnen schweren zentralen, altarähnlichen Porphyrstein, versehen mit einem schlichten Kreuz, durch den Wald, so dass alle Grabbäume gut zu erreichen sind. „Die Wege werden in einigen Wochen wieder grün sein, können aber dennoch mit Rollator begangen werden“, erklärt Heribert Werthmann. Überhaupt soll die Natur die Pflege des Friedhofs übernehmen, das naturräumliche Umfeld soll erhalten bleiben, der Mensch greift nur ein, wo es unerlässlich ist, zum Beispiel zur Wahrung der Verkehrssicherheitspflicht.

150 Bäume

Blick auf das erste Urnenfeld des neuen Waldfriedhofs Maria Königin auf dem Klosterberg.
Blick auf das erste Urnenfeld des neuen Waldfriedhofs Maria Königin auf dem Klosterberg. © WP | Volker Eberts

Sechs Ruhebänke, fünf davon gesponsert, laden ein, im Gebet oder Gedenken an die Verstorbenen zu verweilen. 150 Bäume in acht Bereichen, die nach und nach für Bestattungen in Anspruch genommen werden, haben die Organisatoren gezählt. Im näheren Umfeld dieser Bäumen können im Schnitt fünf Urnen beigesetzt werden. Die Liegezeit beträgt 15 Jahre. „Familienbäume und auch Reservierungen gibt es nicht“, sagt Heribert Werthmann. Und selbstverständlich stehe der Waldfriedhof allen Glaubensrichtungen offen. Private oder öffentliche Trauerfeiern sind an dem Gedenkstein, aber auch im benachbarten Waldforum des Gymnasiums Maria Königin (für ca. 100 Personen) oder auch mit Gottesdienst in der Klosterkirche möglich.

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An den Grabstellen wird nach der Besetzung ein kleiner Naturstein mit Name, Vorname, Geburts- und Sterbejahr angebracht. Andere Kennzeichnungen, auch Blumen und Kerzenschmuck, lässt die Friedhofssatzung nicht zu.

Nähere Informationen zum neuen Waldfriedhof einschließlich Kontaktadressen in Altenhundem gibt es unter www.mk-waldfriedhof.de.