Kreis Olpe. Fußgänger und Radfahrer streiten erbittert, wer sich auf dem Biggerandweg rücksichtsloser verhält. Die Lösung liegt auf der Hand. Eine Glosse.

Da muss man sich schon entscheiden: Bin ich Team Spazieren oder Team Radfahren? Ein „Sowohl als auch“ gibt es nicht. Kann es nicht geben. Denn wenn beide Gruppen aufeinander treffen, schimpfen sie gehörig über die jeweils andere. Am Biggerandweg zum Beispiel. Fußgänger empfinden alle Radfahrer dort als rüpelhafte Rowdys. Radfahrer wiederum beklagen sich über die sturköpfigen „Im-Weg-rum-Steher“, die nur in Schrittgeschwindigkeit unterwegs sind. Nach dem Unfall eines Radfahrers am Biggesee in der vergangenen Woche, eskalierte die Situation in den sozialen Netzwerken ein weiteres Mal.

Was Großstädte im vergleichbaren Duell Autofahrer – Radfahrer langsam schon erkannt haben, gilt auch für den Biggerandweg: Beide Gruppen brauchen ihre eigenen Verkehrswege, um die Zänkereien ein für alle Mal zu beenden. Ein zweiter Biggerandweg muss her.

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Da ist nur ein Problem: Der Biggesee hat nur einen Rand, nach Adam Riese ist das zu wenig für zwei Wege. Denn läge ein Weg näher am Ufer als der andere, würde sich eine Gruppe automatisch wieder benachteiligt fühlen von der vermeintlich elitären Gruppe auf dem inneren Weg – und der Streit ginge weiter.

Eine echte Attraktion hingegen wäre ein doppelstöckiger Biggerandweg. Touristen aus ganz Deutschland würden ins Sauerland strömen. Ja, ganz fair, wäre auch das nicht, denn wer oben geht oder fährt, hat eindeutig die schönere Aussicht. Die andere Gruppe könnte das aber in Kauf nehmen, immerhin wäre für sie eine Biggesee-Umrundung bei Regen möglich, ohne nass zu werden. Mit Blick auf das Wetter in diesem Sommer ein nicht zu vernachlässigender Aspekt.

Wer das bezahlen soll, fragen Sie? Auf die Hängebrücke über den See, von der in Attendorn manche träumen, könnte man mit einem doppelstöckigen Weg ja wohl verzichten. Also: Lasst die Planungen beginnen!