Kreis Olpe. Während Corona haben sich viele Schützenvereine im Kreis Olpe online gezeigt, ob per Homepage oder Social Media. Ein Problem bleibt dabei aber.
„Der gemeine Sauerländer ist bodenständig und loyal – und gibt deswegen nicht so schnell auf.“ Stefan Schauerte, 2. Vorsitzender des Schützenvereins St. Blasius 1865 Grevenbrück, ist überzeugt davon, dass die Schützengemeinschaft kaum unter der Pandemie gelitten hat. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit sei ein beständiges Gefühl und nicht in eineinhalb Jahren zu zerstören. Und trotzdem muss die Beziehung zueinander gepflegt werden. Etwas, was die Schützenvereine im Kreis Olpe vor allem digital in diesen kontaktarmen Zeiten gemacht haben.
So haben die Grevenbrücker Schützen zunächst ihre Homepage umgestaltet. „Das war sowieso mal überfällig. Ganz fertig sind wir aber noch nicht“, verrät Schauerte. Ganz oben auf der Seite thront jetzt eine Montage des 68-Seiten-starken Sonderheftes mit dem Titel „Unser Verein in der Pandemie“. Das gibt es sowohl als pdf-Download auf der Homepage als auch als gedruckte Hochglanz-Version. „Wir wollten für alle etwas anbieten, nicht nur für die Internet-Affinen. Denn das Schützenwesen ist nun mal generationenübergreifend“, sagt Schauerte. Es soll die Menschen animieren, miteinander ins Gespräch zu kommen, in Erinnerungen zu schwelgen, ihnen etwas bieten, an dem sie sich erfreuen können. Das habe gut funktioniert. „Man hat vollen allen Seiten Kommentare dazu bekommen. Das wurde gut wahrgenommen.“
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Auch wenn Stefan Schauerte selbst „Team Analog“ und nicht auf Facebook vertreten ist, sieht er die Notwendigkeit für Vereine, auf Social Media präsent zu sein. Heißt: Wenn sich etwas Neues ergeben hat – wie der Aufruf zum Flaggehissen oder die Veröffentlichung der Beilage – dann wurde das auf der eigenen Facebook-Seite gepostet. Auch WhatsApp-Gruppen haben sich als guter Info-Kanal etabliert, vor allem bei den Jüngeren. „Wir hatten zuletzt einige Eintritt von Jungschützen. Das ist wirklich schön, weil es einem bestätigt, dass man in dieser Zeit nicht in Vergessenheit geraten ist“, so Schauerte. Und: Wie realistisch ist ein Schützenfest 2022? „Ich bin grundsätzlich ein Optimist“, sagt Schauerte und lacht.
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Denn die Schützengemeinschaft lebt von persönlichen Begegnungen. So schrieb erst neulich Mathias Tigges, 1. Vorsitzender der Grevenbrücker Schützen, in seinem Grußwort, das er auch auf Facebook veröffentlichte: „Wir mussten im Vorstand in diesem wie auch im letzten Jahr feststellen, dass die wenigen umsetzbaren Ideen zur Gestaltung des Schützenfestwochenendes nicht mal ansatzweise über das Fehlen dieser Gemeinschaft hinweghelfen können. Die Faszination, die das Schützenfest auf uns ausübt, lebt von dem, was den Menschen seit Urzeiten ausmacht und prägt: von der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. Diese ist durch keine Videokonferenz, keine Facebook-Aktion und durch kein Whatsapp-Foto zu ersetzen.“
Der Schützenverein Rhode setzte schon vor Corona auf eine gewisse Online-Präsenz. Dazu gehört die Vereinshomepage, die aktuell bearbeitet wird, genauso wie ein Facebook- und Instagramauftritt. „Da das Schützenwesen aber quasi brach liegt, kann man kaum etwas berichten“, sagt der 1. Vorsitzende Klaus Döppeler. Nichtsdestotrotz gebe es hin und wieder ein digitales Lebenszeichen. „Man versucht dann – auch zusammen mit den anderen Dorfvereinen – etwas Positives zu posten. Allerdings gab’s da aus dem Schützenwesen in den letzten eineinhalb Jahren kaum etwas.“ Dass die Gemeinschaft der Schützen dadurch geschwächt werde, befürchtet Döppeler aber nicht. „Wenn man mal kleinere Feiern hat, kann man sehen, dass der Zusammenhalt noch da ist. Und wir einfach alle gallig darauf sind, wieder zusammen zu feiern.“