Kreis Olpe. Das Olper Schützenfest fällt wieder aus. Die Hoffnung auf bessere Zeiten aber bleibt. Wir hätten eine Idee, wer helfen könnte. Eine Glosse.

Zum zweiten Mal hintereinander wird es am Wochenende wieder still sein im „schönsten Biergarten der Welt“, wie er einst von einem Schützenbruder getauft wurde. Das Corona-Virus hat noch einmal den Schützenfest-Bazillus ausgebremst. Es läuft erneut kein kühler Gerstensaft aus den vielen Zapfhähnen auf dem Olper Ümmerich. Da fällt mir spontan der Bekannte ein, der mich vor Jahren nach meinem Lieblingstier fragte und im gleichen Atemzug die Antwort mitlieferte: „Zapfhahn“.

Wenn man nur einen Steinwurf vom Schützenplatz entfernt wohnt, ist man natürlich immer mittendrin, wenn am dritten Juli-Wochenende das Trömmelchen zum Antreten ruft. Dabei gebe ich zu, dass ich nicht immer nachts mit dem Zug hinab in die Stadt marschiert bin. Schließlich musste man dann ja hinterher immer im alkoholgeschwängerten Zustand wieder den Berg hinaufkraxeln. Da war der direkte Weg durchs Gartentürchen zu weiteren gut gekühlten Einheiten Krombacher und Spiegeleiern doch reizvoller. Aber in diesem Jahr fällt ja alles wieder ins Wasser.

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Trotz aller Freude über seine Langzeit-Regentschaft dürfte auch der amtierende Olper Schützenkönig Wilhelm „Willi“ Rücker froh sein, wenn es endlich wieder losgeht unter den Linden. Und seine Vermutung, dass er nach drei Jahren die Königskette behalten darf, wie einst die besten Fußball-Klubs in Europa den Pokal, ist ja auch vom Tisch. Er möchte sich nach seinem goldenen Schuss endlich noch gebührend feiern lassen.

Was bleibt, ist jetzt nur noch Hoffnung auf bessere Zeiten – und Gottvertrauen. In der großen Schützenmesse am Freitagabend wird sicher mancher Schützenbruder und manche Schützenschwester höhere Mächte angerufen haben: „Heiliger St. Sebastianus, du Schützenpatron, hilf, dass es 2022 auf dem Ümmerich wieder richtig rundgehen kann!“