Olpe/Rothemühle. Zur Schützenfest-Saison in Olpe steigt die Beff-Nachfrage. Das Traditionsgericht wird bei der Fleischerei Alterauge für zuhause hergestellt.

Früher kamen die Leute mit Töpfen. Immer zur Schützenfest-Saison. Schon damals gab es das Traditionsgericht Olper Beff bei der Fleischerei Hermann Alterauge. Zumindest seit das Fleischer-Fachgeschäft eine Filiale in Olpe hat. Seit mehr als 30 Jahren. Die Nachfrage stieg mit der Zeit. Irgendwann hat sich Geschäftsführer Christoph Alterauge überlegt, den Transport für seine Kunden zu optimieren. Das war die Geburt der „Männerhandtasche für Schützen“. Also Olper Beff im Transporteimer. „Vom ersten bis zum letzten Beff geben wir uns gleichermaßen viel Mühe“, sagt der Fleischermeister. „Und die Mühe zahlt sich aus. Jedes Jahr machen wir mehr.“

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Es ist Donnerstag. Heute ist am Produktionsstandort der Fleischerei Alterauge in Rothemühle Beff-Tag. In der Betriebsküche läuft Schützenmusik. Natürlich. Schließlich geht es um die richtige Stimmung. Christoph Alterauge, amtierender Schützenkönig in Brün und seine Mitarbeiter Thorsten Clemens, Major beim Schützenverein Saßmicke und Stefan Neuhaus aus dem Schützenvorstand in Rhode tragen nicht nur ihre Hygienekittel bei der Arbeit – auch der Schützenhut darf nicht fehlen. „Im Betrieb sind wirklich alle Schützen-Fans“, erzählt der Geschäftsführer. Im Kutter werden die Zutaten zerkleinert und vermischt. Also das Hackfleisch, die Kartoffeln, die Zwiebeln und die Eier. „Im Prinzip ist das ein Thermomix für Männer“, scherzt Christoph Alterauge. „Wir können bei der Menge natürlich nicht alles mit der Hand mixen. Aber es handelt sich hierbei um Handwerksmaschinen, die weit von der Industrie entfernt sind.“

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Im nächsten Schritt wird das Beff in Form gebracht. Dabei hilft eine Portionsmaschine. Eben damit auch alle Beffs gleich groß sind. Mit der Hand knetet Thorsten Clemens das Traditionsgericht in seine runde Form („Und nicht unterm Arm, wie gern mal gesagt wird“, lacht Christoph Alterauge). Im Anschluss werden die ordentlich portionierten Beffs in der Rauch- und Kochanlage fertig gegart. Die Soße, die mit Ochsenschwanz zubereitet wird, kocht schon parallel. Was sich einfach anhört, ist aber viel Arbeit. Tatsächlich sind zwölf Produktionsschritte notwendig – das Einfüllen in die Transportbehälter ist dabei noch nicht mit eingerechnet. Neben der „Männerhandtasche“ gibt es auch das „Notfall-Beff“. Dabei wird die Spezialität in Gläser gefüllt. „Die Kunden sprachen uns an, wie sie das Olper Beff ihren Bekannten mitgeben könnten“, erzählt der Fleischermeister. „Bei einem Frischeprodukt ist das aber nicht so einfach.“

Über den Kreis Olpe hinaus

Im Zuge der Einführung eines Sortimentes mit küchenfertigen Gerichten fand dann auch das Olper Beff seinen Weg in das Glas – und über den Kreis Olpe hinaus. „Wir haben schon Nachrichten aus Bayern, von der Nordsee oder aus Kroatien bekommen“, sagt Christoph Alterauge. „Manche machen es sich aber auch auf der Arbeit warm.“

Olper Beff wird mittlerweile jedenfalls nicht mehr nur zum Schützenfest gegessen. Wobei die Nachfrage zur Schützenfest-Saison natürlich deutlich höher ist. Aber wie viel Beff geht tatsächlich bei Alterauge über die Theke? „Bei uns ist das Ziel, die fünfstellige Marke während der Schützenfest-Saison zu knacken“, verrät der Geschäftsführer. „Allein heute haben wir wieder einige Männerhandtaschen nach Olpe in die Filiale geschickt.“