Olpe. Die Hauptverhandlung gegen den 28-jährigen Angeklagten wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung wurde am Mittwoch ausgesetzt.

Nach 20 Minuten setzte Richter Peter Krumm am Mittwoch die Hauptverhandlung gegen den 28-jährigen Angeklagten wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung aus. Für den Direktor des Amtsgerichts Olpe waren die Deutschkenntnisse des im Libanon geborenen Mannes, der in Olpe wohnt, nicht ausreichend.

Ohne einen vereidigten Dolmetscher, so Krumm, sei die Gefahr von Missverständnissen im weiteren Verlaufe der Verhandlung einfach zu groß gewesen. Deshalb gibt es einen neuen Termin, dann aber mit Dolmetscher. Auf den Vorschlag des Angeklagten, seine im Sitzungsraum anwesende schwangere Ehefrau könne ja bei der Übersetzung und Verständigung helfen, konnte der Richter natürlich nicht eingehen.

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Laut Staatsanwaltschaft soll der zurzeit arbeitslose Mann, der nach seinen Angaben im Libanon eine Ausbildung absolviert hat, am Abend des 25. Dezember 2020 einer jungen Frau in Olpe unvermittelt an die Brust gepackt haben. Daraufhin hatte der Vater Strafanzeige bei der Polizei gestellt.

Spaziergang bei Schneefall

Nach Aussage des heute 28-Jährigen war alles ganz anders. Er habe an diesem Tag Langeweile gehabt und wollte in Olpe bei Schneefall spazieren gehen. Dabei sei er zwei Mädchen begegnet, die ihn um Zigaretten gebeten hätten. Einer der beiden habe er sogar sein Handy geliehen.

Spätestens als der Angeklagte davon berichtete, dass eine der jungen Frauen geblutet habe, erkannte Richter Peter Krumm, dass eine weitere Verhandlungsführung ohne präzise Übersetzung keinen Sinn mehr machen würde.

Peter Krumm entschied in Absprache mit der Vertreterin der Staatsanwaltschaft, die Hauptverhandlung auszusetzen und einen neuen Termin anzusetzen – dann aber mit einem vereidigten Dolmetscher.