Olpe. Am Marktplatz in Olpe hat die Kaffeerösterei „Berghang Kaffee“ eröffnet. Inhaber Konstantinos Kalogerakis erklärt, was Kaffee so besonders macht.

Es sind die schattigen Höhenlagen, wo Kaffeepflanzen langsamer wachsen. An steilen Berghängen mit mildem Klima. In fernen Ländern wie Brasilien, Guatemala, Äthiopien, Honduras oder Indien. Dort hat der hochwertige Kaffee seinen Ursprung. Dort bilden die Samen besondere Aromastoffe. Und von dort stammen die Rohbohnen, die in der neuen Kaffeerösterei „Berghang Kaffee“ in Olpe verarbeitet werden. „Das ist der höchste Grad an Kaffee, den man erwerben kann“, sagt Inhaber Konstantinos Kalogerakis. „Dieser Spezialitätenkaffee bringt besondere Merkmale hervor.“

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Konstantinos Kalogerakis ist 31 Jahre alt. Gebürtig stammt er aus Olpe, hat aber griechische Wurzeln. Er sitzt zusammen mit seiner Freundin Lisa Hirten (27) in seiner neuen Kaffeerösterei am Marktplatz in Olpe und schaut sich stolz um. Dort, wo Anno Schulte viele Jahre seinen Juwelier hatte, sind innen und außen Sitzgelegenheiten entstanden. Die Kaffeemaschine steht an der Empfangstheke bereit. Ein aromatischer Duft nimmt den Raum ein. Säcke mit Rohbohnen stehen auf dem Boden. Im hinteren Teil hat eine Röstmaschine Platz gefunden, an der Konstantinos Kalogerakis jeden Montag arbeitet. „Das dauert den ganzen Tag“, sagt er. „Zur Qualitätssicherung wird im Anschluss jede Charge verköstigt.“

Auch ein Sensorik-Training gehört dazu

Eigentlich ist Konstantinos Kalogerakis gelernter Automobilkaufmann. Doch schon vor vielen Jahren hat er angefangen, sich mit Kaffee und seinen Variationen zu beschäftigen. Er erinnert sich noch gut an diesen Spezialitätenröster in Athen. An diese eine Tasse Kaffee, die er verköstigt hat. So aromatisch und außergewöhnlich. „Das war ein äthiopischer Kaffee“, erzählt er. „Total fruchtig und ganz anders, als man ihn hier kennt.“ Konstantinos Kalogerakis ist fasziniert – und beginnt tiefer in die Thematik einzusteigen. Er liest viel, reist durch Deutschland, probiert verschiedene Röstungen in Köln, Münster oder Dortmund. Im Hochsauerlandkreis nimmt er an einem Röstseminar teil, wo die Grundlagen vom Rohkaffee bis zum Röstprozess vermittelt werden. Auch ein Sensorik-Training gehört dazu. Dabei geht es um die richtige

Erst durch die Röstung erhalten die Bohnen ihre typische Farbe.
Erst durch die Röstung erhalten die Bohnen ihre typische Farbe. © WP | Verena Hallermann

Verköstigung. Darum, Charaktermerkmale des Kaffees zu verstehen. Denn Kaffee ist nicht gleich Kaffee. „Viele denken noch, dass Kaffee bitter sein muss“, sagt Konstantinos Kalogerakis. „Das ist aber nicht so. Kaffee kann von fruchtig über süß bis bitter schmecken.“

Schokoladig und nussig, fruchtig oder süß – es kommt auf die Art der Zubereitung an. Denn diese hat einen massiven Einfluss auf das fertige Kaffeegetränk. „Je höher die Temperatur, desto bitterer“, erklärt der 31-Jährige, der sein theoretisches Wissen bei einem Röster in Athen vertieft hat. „Wir arbeiten mit niedrigeren Temperaturen, um die Röstaromen herauszuarbeiten.“ Den Kaffee bezieht er von Rohkaffeeimporteuren aus Hamburg. Dabei achtet er auf möglichste kurze Wege ohne unnötige Zwischenhändler, damit die Kaffeebauern in den Ursprungsländern entsprechend entlohnt werden. Die Entscheidung, sich mit einer eigenen Kaffeerösterei selbstständig zu machen, hat er von eineinhalb Jahren getroffen. Lange hat er nach einer geeigneten Location gesucht – und ist dann auf das freie Ladenlokal in der Frankfurter Straße gestoßen. Direkt am Marktplatz profitiert er auch von den Menschen, die zufällig in der Nähe sind – und vielleicht von dem Kaffeeduft angelockt werden.

Gut angelaufen seit Donnerstag

Seit Donnerstag hat Konstantinos Kalogerakis „Berghang Kaffee“ nun geöffnet. Ob Kaffee für zuhause oder eine kleine Auszeit vor Ort – zur Tasse Cappuccino, Espresso oder auch Latte macchiato gibt es jedenfalls auch ein Stück Kuchen. Der Plan ist, die Karte noch auszuweiten. Mit der Unterstützung seiner Freundin Lisa freut er sich jetzt auf viele Kunden. „Ich habe mir einen Traum erfüllt“, sagt er. „Wir sind die einzige Kaffeerösterei im Kreis Olpe. Es ist auf jeden Fall mal sehr gut angelaufen.“

Infos

„Berghang Kaffee“ ist bei Instagram (berghangkaffee) und bei Facebook zu finden.

Konstantinos Kalogerakis sucht noch Aushilfen auf 450-Euro-Basis. Kontakt unter berghangkaffee@icloud.com.

Die Öffnungszeiten in der Frankfurter Straße 14 in Olpe sind dienstags bis sonntags 9 bis 19 Uhr. Montags ist Rösttag.