Kreis Olpe. Nach vielen Monaten kann die Außengastronomie wieder öffnen. Gleich am ersten Wochenende nutzten Menschen im Kreis Olpe die Gelegenheit.
Sinkende Inzidenzwerte und eine mögliche Außengastronomie: Da hatte auch Petrus ein Einsehen und schickte pünktlich zum Wochenende das passende Sommerwetter. Viele Menschen nutzten die Gelegenheit und besuchten Cafés und Restaurants im Kreis Olpe.
So wie Anke und Markus aus Lennestadt. „Wir haben den Besuch im Ambiente am Markt hier in Altenhundem richtig geplant“, erzählen sie. „Wir sind geimpft und getestet und haben uns sofort für heute Nachmittag einen Tisch reserviert.“ Mit einem Cappuccino und einem Latte Macchiato – und mit genügend Abstand zu den anderen Gästen – warten sie auf ihre Waffeln mit Sahne und Kirschen. „Wir waren in den letzten Monaten viel unterwegs, haben uns zuvor einen Kuchen gebacken und Café to go gemacht“, berichtet Anke. „Doch das heute ist etwas ganz Besonderes.“
Endlich geht es weder bergauf
Auch Andreas Cordes ist glücklich. „Wir haben seit Freitag geöffnet“, so der Chef des Ambiente am Markt. Die Leute sind gut drauf, manche haben noch Fragen, wie sie sich verhalten müssen, doch alle sind froh, dass es wieder bergauf geht.“ Seit sieben Monaten habe man nur warten können. „Wir sind ja mit Inzidenzwerten schlafen gegangen und aufgewacht. Als der Trend absehbar war, haben wir uns sofort vorbereitet.“ Manches würde zwar noch fehlen, aber „da passen wir uns an. Die Hauptsache ist, es geht wieder los.“
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Das finden auch Michael und Eva Knoche vom EssBahnhof in Grevenbrück. Die Gastronomin begrüßte gerade Carmen und Nicole aus Trockenbrück und Elspe. Die Freundinnen haben einen Tisch reserviert, um endlich mal wieder zusammen den Nachmittag zu genießen. „Wir haben entweder miteinander telefoniert oder uns auch mal beim Einkaufen getroffen. Aber jetzt wollen wir bewusst Zeit zusammen verbringen“, erzählen sie. Nach der Kontrolle der Impfausweise bekommen sie ihren Platz zugewiesenen.
Telefonische Reservierung ist empfehlenswert
„Am Freitag durften wir kurzfristig wieder einen Sektempfang zu einer Trauung in Trauzimmer hier im Haus ausrichten“, berichtet Eva Knoche. „Da haben wir auch passend zur Wiedereröffnung der Außengastronomie mit einem Glas angestoßen.“ Die Nachfrage ist groß. Eine telefonische Reservierung ist daher empfehlenswert.
Auch Mentore Berisha vom Benediktiner Wirtshaus in Attendorn freut sich. 230 Plätze in der Außengastronomie können sie belegen. „Der Ansturm war so groß, wir hatten die fünffache Menge an Platz brauchen können“, sagt sie. „Die Menschen sind richtig euphorisch. Besonders ein Benediktiner Bier mit einer kräftigen Haxe ist sehr gefragt. Ich hoffe, das Wetter und auch der Inzidenzwert bleibt auf unserer Seite.“
Auch in Olpe war jede Menge los. Rund um den Marktplatz waren alle Tische besetzt, am Obersee tummelten sich die Menschen. Aus der ganzen Region war man angereist und suchte Erholung bei einer guten Mahlzeit und einem frischen Blonden im Bootshaus und im Café Extrablatt.
Schon von weitem kündete der Duft von Flammkuchen und Pommes von einem sozusagen fast vergessenen Dasein. Mark Wisseling, Betriebsleiter des Bootshauses, zeigte sich zufrieden. „Wir freuen uns. Das Team ist motiviert und alle haben Lust. Seit Freitag steht das Telefon nicht still.“
Genießen in vollen Zügen
Familie Gräve von der Listertalsperre ist mit drei Generationen unterwegs. „Es ist voll schön. Wir freuen uns für die Gastronomen und auch für uns selbst. Wir genießen den Tag in vollen Zügen und nehmen alles mit. Minigolf, Bötchen fahren, gutes Essen und Trinken.“ Genauso sehen es Anita Dekker sowie Dieter und Rolf Ehrengruber aus Olpe, die bei einem Gläschen Wein zusammensitzen. „Wir freuen uns einfach nur. Das Wetter und die geöffnete Gastronomie, das ist ein Einklang.“
Vor dem Extrablatt bildet sich eine Schlange. Wie im Bootshaus auch, müssen die Gäste nachweisen, dass sie genesen, geimpft oder negativ getestet sind. „Der Andrang ist groß, aber alle sind gut gelaunt und glücklich“, sagt Betriebsleiterin Nele Münker, die den Gästen ihre Tische zuweist. Darunter Sandra und Andrea aus dem Märkischen Kreis. „Fragen Sie wirklich, wie wir das finden“, lächeln sie. „Wenn man den Leuten in ihre Gesichter schaut, weiß man alles.“ Die beiden Frauen kommen öfter an den Biggesee. Es sei das Wasser, das anziehe. Und die Gastronomien am Olper Obersee. „Heute ist es wie ein anderes Leben. Es ist ein Erlebnis.“