Attendorn. Seit einigen Wochen ist vom geschichtsträchtigen Gebäude nichts mehr übrig. Wer am Attendorner Bahnhof vorbeigeht, schaut dafür in eine Baugrube.

Touristen oder Berufspendler, die mit dem Zug am Attendorner Bahnhof für einen Moment halten und einen Blick aus dem Fenster werfen, werden die beiden großen Kräne kaum übersehen, die über dem Bahnhofsareal schweben. Und sich möglicherweise die Frage stellen: Was passiert denn hier?

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Kundige Attendorner könnten ihnen sofort auf die Sprünge helfen und von einem wichtigen Projekt für ihre Stadt berichten: Hier am Bahnhof entsteht ein Haus der Begegnung. Ein Bürgerzentrum samt Gruppenräumen und Veranstaltungssaal findet ein neues Zuhause. Das Jugendzentrum samt Café zieht, für viele junge Attendorner endlich, vom Heggener Weg an den Stadtrand. Und auch hungrige Bürger aus der Hansestadt und Gäste werden in der Gaststätte, die entgegen erste Planungen und aufgrund komplexer baulicher und statischer Gegebenheiten abgerissen wurde, auf ihre Kosten kommen.

Ein Bild vom 23. Februar 2021: Der Alte Bahnhof in Attendorn wird abgerissen. 
Ein Bild vom 23. Februar 2021: Der Alte Bahnhof in Attendorn wird abgerissen.  © Flemming Krause

Es entsteht ein modernes Gebäude, das seine geschichtsreiche Vergangenheit nicht vergessen wird. Den gesamten Neubau an dieser so prägnanten Stelle am Bahnhof lässt sich die Stadt am Ende mehr als fünf Millionen Euro kosten.

Fertig zum Stadtjubiläum

Bis es soweit ist, werden allerdings noch ein paar Monate ins Land ziehen. Im Januar kommenden Jahres, pünktlich zum 800-jährigen Stadtjubiläum, soll der neue Alte Bahnhof in seinem Glanz erstrahlen. Aktuell deutet nichts darauf hin, dass die Handwerker diesen Plan nicht einhalten werden. „Wir liegen voll im Zeitplan“, betont Bauleiter Hans Förster im Gespräch mit dieser Redaktion. Nachdem das alte Bahnhofsgebäude in den vergangenen Wochen zunächst abgerissen wurde, ist die Firma Mees aus Lennestadt derzeit mit den Rohbauarbeiten beschäftigt.

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Wer an der Baustelle vorbeiläuft und einen Blick wirft, entdeckt die tiefe Baugrube, die mit einer so genannten Spundwand abgesichert ist. In diesen Tagen verlegen die Tiefbauer die Abwasserleitungen und werden dann bis Ende kommender Woche die Bodenplatte betonieren. Anfang übernächster Woche werden dann die Stahlbetonfertigteilwände gesetzt, also die Kellerwände. „Genau dann werden die Passanten die ersten Umrisse erkennen“, erklärt der Bauleiter.

Bürgermeister freut sich drauf

Anschließend, erklärt der Fachmann weiter, werden die Innenwände gestellt und es folgt die Kellerdecke. Und so wird nach und nach der neue Alte Bahnhof entstehen.

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Ganz zur Freude von Bürgermeister Christian Pospischil (SPD): „Es entsteht ein Treffpunkt, an dem die Menschen zusammenkommen. Wir schaffen Platz für Gruppen und Vereine und geben den Jugendlichen ein neues Zuhause. Um den Alten Bahnhof haben die Attendorner lange gerungen, deswegen freut es mich umso mehr, dass wir etwas sehr anschauliches schaffen.“ Eine Wette darauf, dass das Gebäude tatsächlich im Januar schon bezugsfähig sein wird, gibt der Bürgermeister nicht ab, auf das Frühjahr lässt er sich aber festnageln.