Attendorn. Der Kirchenvorstand hat ganze Arbeit geleistet. Das Wegekreuz am Waldenburger Weg und das Drumherum kann sich wieder sehen lassen.

Das Wegekreuz am Waldenburger Weg macht wieder einen manierlichen Eindruck, sodass man hier jetzt wieder Innehalten kann, ohne sich über die ungepflegte Anlage zu ärgern. Dafür hat in einer Samstags-Aktion der rege Kirchenvorstand von St. Johannes Baptist Attendorn gesorgt. „Unser Kirchenvorstand hat hier Grund reingebracht, und jetzt suchen wir jemanden, der etwas für den Glauben tun möchte und sich um diese Anlage kümmert“, sagt Attendorns Pfarrer Andreas Neuser, der auch der Ansprechpartner für Bereitwillige ist.

Bedauern einer Leserin

Zur Vorgeschichte: Am 2. April schrieb unsere Leserin Gertrud Beul die Redaktion mit folgenden Zeilen an: „Auf einer Wanderung zur Kapelle Waldenburg kommt man an dem Wegekreuz vorbei, welches einen zum Innehalten einlädt. Diese Anlage besteht aus einer Treppe mit seitlich bepflanzten Sträuchern, wie Rhododendron, Azaleen, Hortensien und anderen Sträuchern. Oberhalb der Treppe steht das Kreuz. Jahrelang wurde dieses Örtchen liebevoll gepflegt. Doch nun sieht die Anlage verwildert und ungepflegt aus. Das ist schade. Es wäre schön, wenn sich jemand fände, der das wieder in Ordnung bringen und pflegen würde. Ich bin selbst im fortgeschrittenen Alter und kann diese Pflege nicht mehr übernehmen. Ich appelliere an eine rüstige Rentnerin oder einen Rentner, dieses idyllische Fleckchen wieder schön und ansehnlich zu machen.“

Unserer Redaktion war bekannt, dass das Kreuz im Jahre 1982 vom Mutter Anna-Club errichtet wurde. Und zwar in etwa an der Stelle, wo bereits vor dem Biggetalsperrenbau ein Pilgerkreuz stand. Zum Mutter Anna-Club gehören heute noch Günter Funke und Heinz Buchen. Die anderen Mitglieder sind leider verstorben, so auch Attendorns langjähriger Pfarrer Johannes Klinkhammer, der Mitglied dieses Clubs war. Er nahm damals die offizielle Segnung des Kreuzes, das auf dem Grundstück der Kirchengemeinde steht, vor. Auch bei dem Mutter Anna-Häuschen, das heute etwas höher gegenüber dem Campingparkplatz steht, richtete man sich danach, wo es früher gestanden hat und baute es damals neu auf.

Alter Brauch

In Attendorn und Umgebung war es ein alter Brauch, dass die jungen Mädchen zur Mutter Anna gehen, um für einen guten Mann zu beten. Das Holzkreuz wurde später mit einem Korpus aus Metall vervollständigt. Als man auf dem katholischen Friedhof an der Windhauser Straße eine Gruft einebnete, fragte der Mutter-Anna-Club nach, ob man den gut erhaltenen Christus-Korpus für das Wegekreuz haben könne. Das wurde dem Mutter Anna-Club erlaubt. So vervollständigte man das Kreuz. Die Pflege des Mutter Anna-Häuschens und der Anlage sowie des Wegekreuzes übernahm nach dem Aufstellen der Mutter-Anna-Club.

Vor einigen Jahren pflanzte eine Frau aus Attendorn aus freien Stücken neue Büsche beim Wegekreuz und ließ ein Holzgeländer anbringen. Als der Bürgersteig am Waldenburger Weg entfernt wurde, hat sie solange auf den Polier eingeredet, bis der ihr die Treppen zum Kreuz hoch legte.

Nach dem Schreiben von Gertrud Beul und der darauffolgenden Information unserer Redaktion an Günter Funke, setzte sich dieser mit Pfarrer Andreas Neuser in Verbindung, der dann für eine unkonventionelle Aufbereitung der Anlage sorgte. Übrigens wird das Mutter Anna-Häuschen auch heute noch vom Mutter-Anna-Club gepflegt.