Lennestadt. Ein Wohnhaus in Lennestadt-Maumke ist bei einem Brand am späten Sonntag massiv beschädigt worden. Bis zu 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
Großeinsatz für die Feuerwehr in Maumke. Zu einem brennenden Wohn- und Geschäftshaus musste die Feuerwehr Lennestadt am Sonntagabend ausrücken. Erst nach mehr als vier Stunden war das Feuer mitten in der Nacht gelöscht. Verletzt wurde durch den Brand niemand.
Um 21.44 Uhr wurde die Feuerwehr in den Grafweg 5 gerufen, weil Flammen aus dem Dach eines Gebäudes mit insgesamt acht Wohneinheiten schlugen. Kurze Zeit zuvor waren bereits mehrere Notrufe bei der Kreisleitstelle eingegangen.
Die 25 Bewohner des Hauses konnten sich ins Freie retten. Sie wurden zunächst in der Schützenhalle von Helfern des DRK Lennestadt und vom Ordnungsamt der Stadt betreut. Nach Angaben der Feuerwehr wurden sie am Morgen in anderen Unterkünften bzw. bei Bekannten und Verwandten untergebracht.
Zunächst versuchten die Brandbekämpfer aus Lennestadt, Attendorn und Kirchhundem unter Atemschutz mit einem Innenangriff gegen die Flammen vorzugehen. „Der Angriff musste aber bald abgebrochen werden, weil die Hitze und damit die Gefahr zu groß war“, erklärt Christopher Henrichs, Sprecher der Feuerwehr Lennestadt.
Innenangriff nicht möglich
Dann setzte die Wehr auf einen kompletten Außenangriff mit zeitweise vier Strahlrohren und den beiden Drehleitern aus Lennestadt und Kirchhundem, die an der Vor- und Rückseite des Hauses in Stellung gebracht wurden. Das Wasser wurde aus dem Netz der Kreiswasserwerke entnommen, die wegen der großen Wassermengen den Druck erhöhen mussten.
Dichter, dunkler Rauch erschwerte die Löscharbeiten. Stellenweise verschwand der Drehleiterkorb in den riesigen Rauchwolken. Zur Versorgung und Unterstützung der Atemschutzträger wurde der in Attendorn stationierte Abrollcontainer Atemschutz angefordert.
Bis zu 100 Einsatzkräfte waren vor Ort. Auch das DRK und der Rettungsdienst waren mit zahlreichen Fahrzeugen und einer großen Besatzung im Einsatz. Ein Bewohner wurde ins Krankenhaus gebracht, weil er wegen des Feuers keinen Zugang mehr zu dringend benötigten Medikamenten in seiner Wohnung hatte. Die meisten Wohnungen wurden durch das Feuer erheblich beschädigt worden, erklärte die Feuerwehr. Auch das Kulturzentrum der Alvetischen Gemeinde im Erdgeschoss wurde in Mitleidenschaft gezogen.
Ursache unklar
Zur Ursache für den Brand und zur genauen Schadenshöhe gibt es noch keine Angaben. Die Brandermittler der Kripo haben am Montag die Ermittlungen aufgenommen. Wahrscheinlich ist das Feuer in einem Apartment in einem Seitentrakt des Gebäudes ausgebrochen. Die Wohnung brannte völlig aus. Aus dem Dachgeschoss griffen die Flammen sehr schnell auf den Dachstuhl des Hauptgebäudes über.
Mit einem speziellen Nutzfahrzeug mit Greifer des THW Attendorn wurden Teile der Schieferverkleidung des Dachgiebels entfernt, um besser an den Brandherd zu gelangen. Gegen 2 Uhr in der Nacht war das Feuer schließlich unter Kontrolle, weitere kleine Löscharbeiten und die Bekämpfung von Glutnestern dauerten bis Montagmorgen an. Insgesamt waren die Einsatzkräfte mehr als zwölf Stunden lang am Einsatzort.
Für die Feuerwehr in Lennestadt war der Gebäudebrand der mit Abstand größte Einsatz in der Pandemiezeit. „Die Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte aus dem Kreis klappte hervorragend“, bilanzierte Christopher Henrichs.
Davon überzeugten sich vor Ort auch der stellvertretende Kreisbrandinspektor Mario Fuhlen (Kirchhundem) und Lennestadts Bürgermeister Tobias Puspas. Dieser zeigte sich sehr beeindruckt von dem gut strukturierten Einsatz der Feuerwehrleute, insbesondere von den Kameraden auf der Drehleiter, die in 20 Metern Höhe im dichten Rauch ihren Job machen. „Das sind keine Berufsfeuerwehrleute, sondern Ehrenamtler, die hier kein Hobby, sondern einen zweiten Beruf ausüben.“