Olpe. Durch die Erweiterung des gastronomischen Angebotes am Obersee in Olpe fallen dort einige Parkplätze wegen – aber nicht ersatzlos.

Die Stadt Olpe ist beliebt. Nicht nur als Wohnort, sondern auch als Einzelhandel-Standort und als touristisches Ziel. Dafür müssen natürlich genügend Parkplätze zur Verfügung stehen. Allerdings fallen unter anderem durch die Erweiterung des gastronomischen Angebotes am Obersee (unsere Zeitung berichtete) Parkplätze weg. Doch wie will man das eigentlich ausgleichen? Seitens der UCW gibt es Kritik.

Zur Erinnerung: Olaf Hütte, Mitinhaber der Biggeseefront GmbH möchte am Obersee ein Brauhaus, ein Motel und – im nächsten Schritt – auch ein Gesundheitszentrum bauen. Dafür fallen Parkplätze weg. Der erste Bauabschnitt (Brauhaus und Motel) entsteht auf dem nördlichen Wanderparkplatz. Dort, wo man aktuell zeitlich begrenzt kostenlos parken kann. Der Baumaßnahme müssen rund 50 Parkplätze weichen. „Aber nicht ersatzlos“, sagt Torsten Kaufmann, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Olpe. „Die werden quasi nach vorne gezogen.“ Mit „nach vorne“ meint er den Bereich, der aktuell für Mietplätze reserviert. Doch weil diese in dem jetzigen Umfang gar nicht nachgefragt werden, wolle man den Bereich reduzieren – um die kostenlosen zeitlich begrenzten Parkplätze dort zu ersetzen. Die rund 120 Mietparkplätze sollen sich damit auf etwa 70 minimieren. „Sicher fallen Parkplätze weg, aber unterm Strich merkt das der Bürger nicht“, sagt Torsten Kaufmann.

Analyse im Rahmen des Mobilitätskonzeptes

Doch wie sieht die Parkplatz-Situation eigentlich insgesamt in der Stadt Olpe aus? Uwe Schmidt (UCW) erklärt im Gespräch mit unserer Zeitung, dass er eine Analyse seitens der Verwaltung vermisse. „Wir brauchen doch mal verlässliche Zahlen“, sagt er. Das ist tatsächlich auch geplant, betont Judith Feldner, Technische Beigeordnete der Stadt Olpe auf Anfrage – und zwar im Rahmen des Mobilitätskonzeptes. Auf Basis dieser Daten solle zunächst der konkrete Bedarf ermittelt werden. „Wir müssen erstmal schauen, wie viele Parkplätze wegfallen und wie viele wir neu schaffen müssen“, sagt Judith Feldner. „Wild Parkplätze zu bauen wären verschwendete Steuergelder.“

Was bereits in der Planung ist, ist ein Parkdeck beim Freizeitbad (unsere Zeitung berichtete). „Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr anfangen können“, sagt Judith Felder. „Ob es dann schon fertig wird, kann ich noch nicht sagen.“ Die politischen Beschlüsse dazu stehen noch aus. Geplant ist das Thema für den Sitzungsblock im Juni.

Es gibt weitere Ideen für Parkplätze

Uwe Schmidt hat bereits eine Idee, wie in der Stadt Olpe noch weitere Stellplätze entstehen könnten. Und zwar hält er ein Parkdeck auf dem Parkplatz im Bereich des Hanges zwischen Lidl, Raiffeisen und Expert Klein für eine gute Lösung. Diesen Vorschlag, mit den Eigentümern der Fläche in Verhandlung zu treten, hat er der Verwaltung bereits unterbreitet. Judith Feldner teilt mit, dass diese Gespräche auch noch stattfinden sollen.

Auch durch den zweiten temporären Standort der Feuerwehr im Kreuzungsbereich von Bahnhofstraße und Stellwerkstraße fallen 16 Parkplätze weg Seitens der CDU gibt es einen Prüfauftrag, südlich des Lidl-Marktes ein Parkhaus zu errichten (wir berichteten). Uwe Schmidt kritisiert, dass es diesen Plan schon längst im Zusammenhang mit dem Bürgerhaus gegeben habe – und wirft der CDU vor, sich mit fremden Ideen zu profilieren.

Es gab tatsächlich bereits die Idee, diese Fläche für weitere Parkmöglichkeiten zu nutzen, erklärt Judith Feldner. „Aber das war es bislang auch“, sagt sie. „Also wir haben bislang keinen politischen Auftrag.“ Als Verwaltung hätte man ohnehin bald angefangen, die Machbarkeit dort zu prüfen. Nun gebe es eben diesen Prüfauftrag.

Sandra Schulte, die den Auftrag in der Sitzung des Bauausschusses gestellt hat, betont, dass sie die Interessen der Einzelhändler vertritt. „Als ich gesehen habe, dass da Parkplätze wegfallen, war ich sehr entsetzt“, sagt sie. „Mir ist es eine Herzensangelegenheit, dass wir da Ersatz finden. Ich hoffe, dass nun Bewegung in die Sache kommt.“