Ein Kommentar: So schätzt WP-Redakteur Roland Vossel die Entwicklung der letzten Jahre rund um das Balke-Dürr-Gelände ein.
Die kritischen Stimmen, dass sich nichts tut in der Industriebrache Balcke-Dürr in Rothemühle, sind in letzter Zeit lauter geworden. Drei Jahre konnte die Gemeinde keine Ergebnisse für die künftige Nutzung verkünden. Auf der anderen Seite war von Anfang an geplant, nichts zu überstürzen und eine sinnvolle Lösung zu finden. Jetzt scheint sich das Warten gelohnt zu haben.
Der Gewerbepark der beiden im Wendschen verwurzelten Investoren hat Charme. Sie wollen die historischen Gebäude, in denen beim Vorzeigebetrieb Apparatebau in besten Zeiten mehr als 600 Mitarbeiter beschäftigt waren, erhalten. Zudem wären die drei Millionen Euro, die im Finanzplan 2023 für den Abriss eingeplant sind, vom Tisch. Und die Gemeinde könnte die Industriebrache Rothemühle ad acta legen und sich auf die nicht gerade wenigen anderen Themen konzentrieren. „Tradition statt Abriss“, lautet das Motto der Investoren. Gut so!
Beim Blick in den Rückspiegel muss man auch feststellen, dass Bürgermeister Bernd Clemens alles richtig gemacht hat, als er im Februar 2018 diese besondere Industriebrache für die Gemeinde erwarb. Er hat damit damals verhindert, dass dort ein größerer Investor ein Betonsteinwerk errichtet. Das wäre für Rothemühle katastrophal gewesen. Dem Ort sind viel Dreck, Gestank und Lärm erspart geblieben.