Altenvalbert. Dominik Voß (22) aus Altenvalbert vermietet Hühner an Privatpersonen, Kindergärten und Seniorenheime. Er möchte die Freude an den Tieren teilen

Hier ist die Welt noch in Ordnung. Viel Platz, viel Grün, viel frische Luft. Gerade mal rund 100 Einwohner zählt das Dorf Altenvalbert. Hier gibt’s keinen Lärm, nur das Zwitschern der Vögel – und das leise Gegacker von etwa 30 Hühnern, die auf dem Gelände der Familie Voß leben. „Daran gewöhnt man sich, das hört man irgendwann nicht mehr“, sagt Dominik Voß (22). Auch das Krähen von Harri und Erich – den beiden Hähnen – zum Sonnenaufgang gehört für ihn und seine Familie inzwischen zum Alltag.

Vor knapp anderthalb Jahren sind die ersten Hühner hier eingezogen. Obwohl – eigentlich waren die Eier zuerst da. „Ich habe mir zu der Zeit zusammen mit meinem Cousin Martin, der einen Bauernhof in Burbecke führt, ein paar Bruteier gekauft und dazu eine Brutmaschine“, so Voß. Bei dem Apparat kann Temperatur und Luftfeuchtigkeit so eingestellt werden, dass der natürliche Brutprozess imitiert wird. Nach 21 Tagen schlüpften die Küken – und seitdem waren Harry, Hiltrud und Gertrud nicht mehr wegzudenken. „Wir hatten schon immer Kleintiere, ob Kaninchen oder Meerschweinchen. Aber die Hühner haben mich von Anfang an fasziniert“, erzählt Voß.

Tolles Sozialverhalten

Logisch also, dass seitdem immer mehr Tiere dazugekommen sind. „Hühner haben ein tolles Sozialverhalten, sind neugierig, schlau und können sogar Tricks lernen, wenn man sich ausgiebig mit ihnen beschäftigt“, erzählt der 22-Jährige, der zurzeit eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann macht Die Freude an dem Umgang mit den kleinen Nutztieren wollte er mit anderen teilen. Deswegen kam er im Sommer 2020 auf die Idee, mobile Hühnerställe anzuschaffen; damit seine Tiere nicht nur im eigenen, sondern auch in anderen Garten fröhlich umher picken können. Damit kann sich jeder – ob Privatperson oder Gewerbetreibender – Hühner mit dem dazugehörigen Equipment bei Dominik Voß mieten.

In dem Garten von Dominik Voß Cousine Eva in Flape haben die Hühner genügend Auslauf.
In dem Garten von Dominik Voß Cousine Eva in Flape haben die Hühner genügend Auslauf. © Privat | Privat

Unter anderem hatten schon die Bewohner des Seniorenzentrums in Finnentrop Besuch von den Hühnern aus Altenvalbert. „Das ist wirklich gut angekommen, vor allem bei den Demenzkranken. Viele haben angefangen, aus ihrer Kindheit zu erzählen, weil sie sich daran erinnert haben, wie sie früher selbst Hühner bei sich hatten“, so Voß. Aber auch bei den Kleinsten kommen die Tiere richtig gut an. Erst vor Kurzem hatte der 22-Jährige Bruteier in den Kindergarten „Zauberwald“ in Langenei gebracht. Dort konnten die Kinder jeden Tag verfolgen, wie es für die Küken immer enger unter der Eierschale wurde.

Geschlüpft waren sie dann am vergangenen Wochenende – also leider genau dann, als die Kinder gerade nicht im Kindergarten waren. „Umso aufgeregter waren sie aber dann, als sie am Montagmorgen nachgeschaut und die frisch geschlüpften Küken vorgefunden haben.“ Elf von 13 hatten es geschafft – eine überdurchschnittlich gute Quote. „Ich glaube ja, dass sich die Kinder das so doll gewünscht haben und es deswegen so viele Küken geschafft haben“, meint Voß und lacht.

Besuch abgebrochen

Auch Familie Siepe aus Grevenbrück bekam schon Besuch von den Hühnern – inklusive Hahn Erich. Eigentlich hätten die Tiere ein paar Wochen bei ihnen bleiben sollen. Doch Erich machte sich mit seinem Krähen um 5 Uhr morgens bei den Nachbarn dermaßen unbeliebt, dass die Truppe schon ein paar Tage später abgeholt werden musste. Zwischenfazit: Wenn ein Hahn dabei sein sollte, dann vielleicht vorher die Nachbarschaft einweihen.

„Vor allem für Kinder ist es ein spannendes Erlebnis, sich um die Tiere zu kümmern und zu sehen, woher die Eier eigentlich herkommen“, meint Voß. Futter kontrollieren, sauber machen und Zeit mit den genügsamen Tieren verbringen – mehr braucht es eigentlich nicht. Und zur Belohnung gibt es jeden Tag ein paar Eier. Das finden übrigens auch Erwachsene toll.

Eigener Instagram-Account

Wegen der Geflügelpest sind die Hühner – obwohl sie selbst nicht betroffen sind – in Quarantäne. Ab Mai dürften sie dann aber wieder verliehen werden.

In einem mobilen Hühnerstall kommen fünf Hühner unter. Aktuell hat Voß drei mobile Hühnerställe im Besitz.

Preise: 180 Euro für zwei Wochen, 250 Euro für drei Wochen und 320 Euro für vier Wochen. Auch andere Zeiten sind möglich.

Mehr Infos unter www.huehnerverleih-voss.de,bei Instagram „huehnerverleih_voss“ und per E-Mail huehnerverleih.voss@t-online.de.