Attendorn. Eine Feuertonne made im Saurland dient einigen Poskebrüdern als Trostpflaster für ausfallende Osterfeuer.

Nachdem die großen Osterfeuer in der Hansestadt abgesagt wurden, könnte die Feuertonne „made in Sauerland“ für einige Poskebrüder in der Osterzeit ein Trostpflaster sein. Denn deren stolze Besitzer haben die Möglichkeit, die Atmosphäre des Feuers – wenn das Wetter mitspielt auch an Ostern – in ihrem Garten zu genießen.

Nachdem die Kölner Poorte mit einer individuell für sie gefertigten Feuertonne (dabei designte Dirk Meier das Poorten-Logo) den Anfang machte, bekommt auch die Niederste Poorte rechtzeitig zum Osterfest die auf sie abgestimmte Feuertonne aus Stahl.

Zur Vorgeschichte: Poskevatter Sebastian Fecker hatte seine Poskebrüder angeschrieben, um das Interesse abzufragen. Die Feuertonne kam bei zahlreichen Mitgliedern gut an, und so konnte Sebastian Fecker eine Sammelbestellung von 20 Exemplaren an die Firma Schürholz aus Kirchhundem übermitteln.

Die Niederste Poorte-Feuertonne ist mit dem eigenen Logo, das vor vielen Jahren Walter „Wattchen“ Wurm entwarf, ausgestattet. Zudem wurde Attendorns Stadtwappen mit eingraviert. Dass dieses Emblem verwendet werden darf, dafür ist man Bürgermeister Christian Pospischil sehr dankbar, der die Sonderfreigabe erteilte.

Auslieferung steht an

Das erste Exemplar überreichte jetzt der Werksleiter des Herstellers, Frank Meier, selbst Attendorner, an Posekevatter Sebastian Fecker. Aber auch die Holzsteller dürfen kurzfristig die bestellte Tonne ihr Eigen nennen, denn die Auslieferung steht an. „Alles, was man sich vorstellen kann, auf dem Grillmarkt zu kaufen, gibt es bei uns“, macht Frank Meier auf ein umfangreiches Zubehör aufmerksam. Falls der Besitzer die Feuertonne als Grill verwenden möchte, bietet der Hersteller die Ergänzung mit unterschiedlichen Grillrosten oder einer Steakplatte an.

In Plettenberg ging’s los

Der Grundstein für das Unternehmen Schürholz wurde 1918 in Plettenberg gelegt. An vier Standorten produzieren 360 Mitarbeiter. Das Werk in Kirchhundem wurde 1937 gegründet. Der Mitarbeiterstamm beträgt hier 90 Personen. Als Hauptprodukte werden Blechartikel für die Elektro- und Elektronikindustrie gefertigt. Das zweite Standbein ist der Fahrzeugbau für Wohnmobile.

Die Feuertonne lässt sich auch zweckentfremden, indem man mit einem Blumeneinsatz diese zu einem Blumenkübel umfunktioniert. Die Feuertonne, aus zwei Millimeter starkem Stahlblech gefertigt, kann komplett ohne Werkzeug zusammengesteckt werden.

Die typische braune Rost-Patina stellt sich, je nach Witterung und Benutzung, schon nach wenigen Wochen ein. Die Entwicklungszeit für das Eigenprodukt, das für das Unternehmen Schürholz ein zusätzliches Standbein bedeutet, lief über ein Jahr. Beteiligt war die gesamte Belegschaft. Ihre Meinung war ausdrücklich erwünscht, und die 90 Mitarbeiter des Produktionsstandorts Kirchhundem leisteten einen wertvollen Beitrag.

Fecker macht doch weiter

Das neue Produkt, das es mit zehn Standardlogos gibt, trägt den Namen Flame Power Feuertonne. Die gesamte Produktpalette ist im Onlineshop unter www.flamepower.de zu finden. Wer nicht gerne online kauft, kann sich ein Original in den Raiffeisenmärkten in Attendorn und Würdinghausen ansehen.

Unsere Zeitung war bei der Übergabe der ersten Feuertonne an Poskevatter Sebastian Fecker dabei. Fecker nutzte die Gelegenheit für ein Statement in eigener Sache. Der langjährige erste Mann der Niedersten, der vor zwölf Jahren das Amt von Walter Wüseke übernahm, hatte zunächst vor, aufzuhören. Doch aufgrund der durch die Corona-Pandemie schwierigen Lage wird er sich, sobald die Jahreshauptversammlung stattfinden kann, erneut, für mindestens zwei Jahre für das Amt zur Verfügung stehen.

Sebastian Fecker bringt als stellvertretender Poskevatter (2001 bis 2009) und erster Poskevatter der Niedersten Poorte eine 20-jährige Erfahrung mit.