Kreis Olpe/Sondern. Das Biggesee Open Air muss 2021 ausfallen, soll aber 2022 stattfinden. Hier jetzt auch die Infos zu den Ticket-Regelungen.

Die Fans von James Blunt, Nena, Mark Forster oder Wincent Weiss müssen sich mindestens ein Jahr gedulden: Das für diesen Sommer vom 18. bis 27. Juni geplante Biggesee Open Air-Festival am Sonderner Kopf wird erneut verschoben. Das bestätigte Veranstaltungs-Chef Dietmar Harsveldt auf Anfrage unserer Redaktion am Montag Morgen. „Es sind zu viele unbekannte Faktoren im Spiel. Ich müsste jetzt damit beginnen, für die gesamte Logistik und Technik vertraglich Nägel mit Köpfen zu machen, und das lässt die Pandemie-Situation einfach nicht zu“, begründete Harsveldt den unausweichlichen Schritt mit Blick auf die Corona-Situation.

Neuer Termin: 17. bis 26. Juni 2022

Das Biggesee Open Air 2022 wird im Zeitraum vom 17. bis 26. Juni 2022 stattfinden. Harsveldt: „Wir sind zuversichtlich, dass wir die meisten unserer Konzerte aus dem Jahr 2021 mit gleichbleibenden Line-Ups in das Jahr 2022 verschieben können. Die Tickets für verschobene Konzerte behalten ihre Gültigkeit.“

9. Dezember 2019: Pressekonferenz zum Biggesee Open Air 2020. Dietmar Harsveldt (Mitte) und sein Organisationsteam stellen ihre Pläne vor. Erst drei Monate später taucht der Begriff Corona auf. Mit fatalen Folgen.
9. Dezember 2019: Pressekonferenz zum Biggesee Open Air 2020. Dietmar Harsveldt (Mitte) und sein Organisationsteam stellen ihre Pläne vor. Erst drei Monate später taucht der Begriff Corona auf. Mit fatalen Folgen. © WP | Josef Schmidt

Allein die Verträge für die Logistik und das Catering hätten ein Volumen von rund 1,5 Millionen Euro. Harsveldt: „Da geht es um Dinge wie den Bühnenbau, die gesamte Technik, die Security, die Sanitäranlagen und so weiter. Das ist ein riesiges Paket.“ Und eben dieses Paket könne nicht mit den derzeit zahlreichen Fragezeichen rund um Corona geschnürt werden. Durch die coronabedingt extrem lange Flaute in der Event-Branche gebe es manche Anbieter auch gar nicht mehr: „Es gab Bühnenbauer oder Bühnenverleiher, die aufgegeben haben, die arbeiten jetzt als Elektriker oder Schreiner.“

Aufgabe kommt nicht in Frage

Zwei positive Signale konnte der Festival-Chef dennoch übermitteln. Erstens: Das Organisationsteam um Fachleute wie Künstler-Agent Gisbert Kemmerling oder Organisations-Experte Olli Schulte bleibe an Bord, um im Jahr 2022 den dann dritten Anlauf zu nehmen. Eine komplette Aufgabe des Projekts, das hatte Harsveldt schon zu einem früheren Zeitpunkt versichert, komme für ihn nicht in Frage. Der 61-jährige Mülheimer machte dabei kein Geheimnis daraus, dass der Planungsaufwand bis jetzt bereits rund 300.000 Euro verschlungen habe.

Großteil der Künstler bleibt an Bord

Das zweite positive Signal betrifft die Künstler. Harsveldt: „Ich denke, wir können nach den bisherigen Verhandlungen optimistisch sein, etwa 80, vielleicht sogar 90 Prozent der verpflichteten Künstler auch 2022 wieder präsentieren zu können. Die Namen der Künstler, die schon zugesagt hätten für 2022 wollte Harsveldt noch nicht nennen. Das werde möglicherweise Mitte der Woche möglich sein: „Es laufen Gespräche. Auch die Künstler müssen jetzt natürlich ihre Terminpläne neu aufstellen.“

Dass das Interesse für das Festival groß sei, ist für das Veranstaltungsteam keine Frage: Trotz der Corona-Fragezeichen seien bis jetzt schon über 20.000 Karten verkauft worden. Das Konzert mit Mark Forster war kurz nach Bekanntwerden im Herbst 2019 schnell ausverkauft.

Erste Ideen 2015

Zur Erinnerung: Den Plan, Großveranstaltungen am Sonderner Kopf zu realisieren, hat Harsveldt schon seit 2015 im Hinterkopf. Nachdem er die Campinganlage mitsamt dem Strandbad am Sonderner Kopf vom Kreis Olpe gekauft hatte, nutzte er Bauarbeiten des Ruhrverbands, für die der Wasserstand des Biggesees heruntergefahren werden musste, zum Bau von Beton-Fundamenten und Stahlkonstruktionen. Diese Konstruktion sollte später eine Seebühne halten. Die Festival-Idee wurde dann 2018 konkret, verzögerte sich aber immer wieder wegen des logistischen und planerischen Großaufwands. Als Harsveldt dann mit allem startklar war, machte ihm Corona einen Strich durch die Rechnung. Einzige Änderung zum ursprünglichen Plan: Statt einer Bühne auf dem Biggesee soll ein Konstrukt am Ufer gebaut werden.

Ticketregelungen

Zur Frage, was mit den Tickets passiert, informierte das BOA am Montag Nachmittag wie folgt: „Die Tickets für verschobene Konzerte behalten ihre Gültigkeit. Sollten Kunden nicht an einem Konzertbesuch im nächsten Jahr interessiert sein, so haben sie bei ihren Ticketdienstleistern in den kommenden Tagen die Möglichkeit, die Konzertkarten in Gutscheine umzuwandeln oder die freiwillige Bar-Erstattungsgarantie des Veranstalters einzulösen und so die Karten rück ab zu wickeln. Die Bar-Erstattungsgarantie gilt aus technischen Gründen nur für Konzertkarten, die nach dem 8. März 2020 erworben wurden. Wir informieren die Karteninhaber, sobald eine Rückabwicklung der Tickets möglich ist.“ Mehr dazu auf der Facebook-Seite des Biggesee Open Air