Lennestadt/Kirchhundem. Fast unbemerkt arbeitet Straßen NRW an der Planung des neuen Verkehrsknotenpunkts in Grevenbrück.
Seit der letzten Bürgerversammlung über die Neugestaltung des Verkehrsknotens Johannesbrücke (B 236/B 55) in Grevenbrück war es ziemlich ruhig geworden um das 15 Millionen-Euro-Projekt. Zumindest öffentlich, im Hintergrund ist der Landesbetrieb Straßen NRW, Träger der Maßnahme, nicht untätig geblieben. Für die beiden neuen Lennebrücken, also für die Fahrzeugbrücke und für die Fußgänger- und Radfahrerbrücke, die die jetzige Johannesbrücke ersetzen soll, liegen die ersten Planentwürfe vor. „Derzeit werden die hydraulischen Aspekte überprüft“, so Julia Ollertz, Sprecherin von Straßen NRW in Netphen.
Parallel laufen die Grundlagenermittlungen weiter, im Moment sind die Techniker dabei, die Baugrunduntersuchungen vorzunehmen.
Grundsätzlich, so Ollertz, wolle man an dem damals vorgestellten Konzept mit drei großen Kreisverkehren, mit Durchmessern von 30 bis 38 Metern festhalten, um die mehr als 12.000 Fahrzeuge, die sich täglich durch den Ort quälen, zu kanalisieren, damit Staus und lange Wartezeiten vor Ampeln der Vergangenheit angehören.
Für den gesamten Pkw- und Lkw- Verkehr wird etwa 150 Meter Lenne-abwärts unterhalb der jetzigen Johannesbrücke ein neues 70 Meter langes Brückenbauwerk mit vier Fahrspuren, darunter zwei Bypass-Spuren für Direktabbieger, gebaut. An den beiden Brückenköpfen wird jeweils ein Kreisverkehr errichtet, über den der Verkehr auf die angeschlossenen Haupt- und Nebenstraßen verteilt wird (siehe Skizze).
Auch interessant
70 Meter über die Lenne
Diese neue, 70 Meter lange Brücke, Bauzeit ca. zwei Jahre, ist das zentrale Bauteil in der Planung. Mit dem Bau der Brücke wird die Umgestaltung des Knotens auch irgendwann starten. Anschließend wird die Industriestraße und auf der anderen Lenneseite die B 236 erneuert. Dann kommen die Kreisverkehre an die Reihe, zuletzt der dritte und größte Kreisverkehr, der die jetzige Kreuzung Kölner-/Industrie-/Siegener-/Johannesstraße ersetzen soll.
Die Industriestraße, die derzeit nur Zubringerfunktion für die anliegenden Gewerbebetriebe hat, wird zu einer vollwertigen Bundesstraße ausgebaut. Dafür braucht es Platz und Grunderwerb von Anliegern. Die Verhandlungen sollen sich nach Informationen unserer Zeitung schwierig gestalten. Der Landesbetrieb hofft dennoch auf Lösungen. „Wir wollen das ohne Planfeststellungsverfahren machen“, so Julia Ollertz. Denn ein solches Verfahren würde das ganze Projekt weiter verzögern. Überhaupt ist die Aufstellung eines Zeitplans seit der Coronapandemie noch mehr als vorher ein Blick in die berühmte Glaskugel.
In der Bürgerversammlung hatte Ludger Siebert, Leiter von Straßen NRW-Regionalniederlassung Südwestfalen in Netphen, einen Baubeginn im günstigsten Fall in 2022/23 genannt, dann würden 2025/26 die ersten Fahrzeuge durch die neuen Kreisel kurven.
Kommt es zu einem Planfeststellungsverfahren könnte es sein, dass die Maßnahme erst nach 2030 fertig wird.