Attendorn. Die Stadtverwaltung fürchtet eine „Überbeschilderung“ in der Breslauer Straße, lehnt weitere Schilder ab. Dennoch sollen Optionen geprüft werden.

Eine zusätzliche Beschilderung in der Breslauer Straße, für die ohnehin Tempo-30 gilt, wird es nicht geben. Einen entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion hatten die Stadtverwaltung und Bürgermeister Christian Pospischil wegen einer drohenden „Überbeschilderung“ im Vorfeld bereits abgelehnt. Mit großer Mehrheit gegen die Stimme der UWG-Fraktion wurde im Haupt- und Finanzausschuss aber der SPD-Vorschlag angenommen, die Verwaltung mit der Prüfung weiterer Möglichkeiten zur Verkehrsberuhigung in diesem sensiblen Bereich in der Nähe der Stadthalle zu beauftragen.

Antrag zielt auf „Schulwegsicherung“ ab

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Für die SPD-Fraktion besteht nach wie vor Handlungsbedarf. „Die Breslauer Straße ist ein Verbindungsweg zum Ennester Weg und bietet zahlreichen Schülerinnen und Schülern die direkte Zuwegung zum Ennester Weg und somit zur Stadt“, begründete Wolfgang Langenohl den Änderungsantrag seiner Fraktion auch mit der „Schulwegsicherung“. Sein Fraktionskollege Cirino Artino ist in den letzten Jahren immer wieder von Bürgerinnen und Bürgern auf die „problematische Verkehrssituation in der Breslauer Straße“ angesprochen worden. Der Sozialdemokrat aus dem Schwalbenohl kann auch nicht verstehen, warum überall in Attendorn Tempo-30-Schilder aufgestellt werden, nur nicht hier.

Bürgermeister Christian Pospischil wies im Haupt- und Finanzausschuss darauf hin, dass es in der Breslauer Straße bereits „verschiedene verkehrsberuhigte Maßnahmen“ gebe. So ist die Straße im ersten Streckenabschnitt nach der Ausfahrt aus dem Kreisverkehr Am Hollenloch als Halteverbotszone mit aufgezeichneten Parkboxen ausgewiesen. Im weiteren Verlauf der Breslauer Straße sind zur Verkehrsberuhigung wechselseitig Baumscheiben eingebaut.

Weiteres Schild könnte zu Missverständnissen führen

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Laut Sitzungsvorlage der Stadtverwaltung ist das gesamte Wohngebiet als Tempo-30-Zone ausgewiesen. Weiter heißt es dort: „Nach Rücksprache mit der Bezirksregierung Arnsberg weist diese darauf hin, dass die Anordnung (eines weiteren Verkehrszeichens, Anm. der Red.) in einer Tempo-30-Zone eine Überschilderung darstellt, die bei den Verkehrsteilnehmern zu Missverständnissen hinsichtlich des Umfangs einer Zone bzw. des Fortbestehens der Zone am Ende (…) des beschilderten Straßenabschnitts führen würde.“ Wendelin Heinemann unterstützte wie die CDU und FDP den SPD-Änderungsantrag. Der Mann von Bündnis 90/Die Grünen nannte es „vernünftig, in einer Stadt zu leben, in der mehr langsam gefahren wird“. Ralf Warias (FDP) hatte schon den künftigen Bürgerpark an der Stadthalle im Blick und warnte auch wegen Rettungswegen vor zu viel Verkehrsberuhigung in diesem Bereich. Den Antrag der SPD trugen die Freidemokraten wegen des „Schwerpunktes auf der Schulwegsicherung“ aber mit. Nach Meinung von Winfried Richard (UWG) reichen die bereits getroffenen Maßnahmen völlig aus.

>>>FÜR MOTORRÄDER GESPERRT

  • Kurz wurde über den SPD-Antrag diskutiert, das obere Teilstück des Ennester Weges für motorisierte Zweiräder zu sperren und entsprechende Schilder an beiden Enden aufzustellen.
  • Die SPD hatte ihren Antrag mit Lärmbelästigungen der Anwohner und Luftverschmutzungen sowie die Gefährdung von Schülern durch die „meist rücksichtslose Fahrweise der mehrheitlich jugendlichen Verkehrsteilnehmer“ begründet. Der Antrag wurde mit einer Enthaltung der UWG angenommen.