Veischedetal. Große Überraschung im Veischedetal. NRW- Ministerpräsident Armin Laschet sendet Videobotschaft zum ausgefallenen Polit-Aschermittwoch.

Jeder wünscht sich in diesen Zeiten ein Stück Normalität zurück. Für die Aktiven des Musikvereins Bilstein war es in den letzten 19 Jahren normal und schon fast traditionell, zum ersten Mal im Jahr die Vereinsuniform anzuziehen und der NRW-CDU beim politischen Aschermittwoch in Kirchveischede im wahrsten Sinne des Wortes den Marsch zu blasen. Nicht irgendeinen, sondern traditionell „Preußens Gloria“, der immer gespielt wird, wenn der Landesvorsitzende der CDU und Ministerpräsident Armin n Laschet die voll besetzte Schützenhalle am Radenberg betritt.

Nach den Reden schwingt der Landesvater dann selbst den Taktstock vor dem Musikverein. Die 20. politische Saalveranstaltung mit anschließendem Heringsessen fiel in diesem Jahr zwangsläufig aus, aber – weil es ja ein „normaler“ Termin ist – traf sich der Musikverein am Mittwoch virtuell zum „unpolitischen Aschermittwoch“. Und mit dabei – kaum zu glauben – Armin Laschet.

Großes Staunen

Die etwa 50 Musikerinnen und Musiker staunten nicht schlecht, als der Ministerpräsident plötzlich eingeblendet wurde, um dem Traditionsverein und gleichzeitig auch dem Schützenverein St. Hubertus Kirchveischede ein Grußwort per Videobotschaft zu senden.

Armin Laschet am Mittwoch beim digitalen Politischen Aschermittwoch der CDU. Vom gleichen Rednerpult sendete er die Grüße ins Veischedetal.
Armin Laschet am Mittwoch beim digitalen Politischen Aschermittwoch der CDU. Vom gleichen Rednerpult sendete er die Grüße ins Veischedetal. © dpa | Federico Gambarini

Laschet schickte herzliche Grüße ins Sauerland und erinnerte an die tolle Atmosphäre in der Kirchveischeder Schützenhalle noch im letzten Jahr. Es war genau einen Tag nach dem ersten Covid-Fall in Heinsberg bei Aachen, als noch keiner ahnte, dass dies nur die Spitze des Eisbergs war. „Ich freu mich, dass sie heute digital zusammengekommen sind und dieses Datum nicht so sang- und klanglos vorübergehen lassen“, so Laschet in seiner am Mittwochmorgen aufgenommenen Videobotschaft. Der gesellschaftliche Zusammenhalt werde in der Coronazeit auf eine große Probe gestellt. Aber: „Der Zusammenhalt im Sauerland ist sehr stark und ich wünsche mir, dass wir im nächsten Jahr wieder eng beieinander in der Schützenhalle Kirchveischede sitzen und den politischen Aschermittwoch feiern“, so der Ministerpräsident zu den Musikanten.

Gute Kontakte

Wie kam dieses ungewöhnliche Gastspiel zustande? Musikvereinsvorsitzender Martin Steinberg hatte seine heißen Drähte zur Staatskanzlei in Düsseldorf glühen lassen, um diese ungewöhnliche Grußbotschaft einzustielen, unterstützt vom CDU-Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Jochen Ritter, der live zugeschaltet feststellte: „Armin Laschet hat einen ausgeprägten Sinn für das Sauerland.“

Für den Ministerpräsidenten war das Thema mit der Aufnahme seines Grußwortes eigentlich erledigt. Denkste! Denn am Donnerstag gab es aus dem Sauerland ein Re-Video. Der Musikverein hatte in kleiner Besetzung eine klingende Videobotschaft für den Landesvater aufgenommen. Inhalt: ein Geburtstagsständchen, denn Armin Laschet feierte gestern, am 18. Februar, seinen 60. Geburtstag.

Keine Frage, die Chemie zwischen den Sauerländer Musikern und dem Politiker scheint zu stimmen. Und sollte es für den erst vor einigen Tagen zum CDU-Bundesvorsitzenden aufgestiegenen Politiker irgendwann mit dem Einzug ins Bundeskanzleramt klappen, „dann fahren wir mit dem ganzen Verein nach Berlin“, so Vorsitzender Martin Steinberg.