Kirchhundem. Die Verwaltung platzt aus allen Nähten. Das umgebaute Nachbarhaus soll die Platznot lindern.
An einer Erweiterung des Rathauses in Kirchhundem hat sich schon so mancher Verwaltungschef die Zähne ausgebissen. Der frühere Gemeindedirektor Hans-Adolf Bender erntete angesichts blanker Kassen in den 90er Jahren Hohn und Spott dafür.
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Doch der aktuelle Vorstoß der Verwaltung im Bauausschuss erscheint vielversprechend. Der neue Fachbereich 4, Gemeindewerke und Tiefbau, soll in das Nachbargebäude Hundemstraße 31 umziehen. Das Gute daran - das Gebäude gehört bereits seit 2017 der Gemeinde.
Immer mehr Mitarbeitende
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Fest steht: Die Verwaltung braucht Platz - und davon reichlich. Die Zahl der Mitarbeiter ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen, einige davon müssen auf engstem Raum arbeiten. „Arbeiten auf Distanz ist gar nicht möglich“, so Bürgermeister Björn Jarosz. Home Office sei ebenfalls nur begrenzt möglich, weil der neue Bürgermeister es nicht zulässt, dass wertvolle Akten, darunter 100 Jahre alte Unikate, aus dem Rathaus mit nach Hause genommen werden.
Die Auslagerung eines gesamten Fachbereichs in das Nachbarhaus würde die Raumsituation merklich entspannen und hätte noch weitere Vorteile. Der Plan ist, im Erdgeschoss Büroplätze für acht Mitarbeiter und einen Besprechungsraum einzurichten. Im Obergeschoss würde die technische Abteilung der Gemeindewerke mit sieben Mitarbeitern Platz finden. So sieht die Entwurfsplanung des Architekturbüros „Archifaktur“ vor. Der Aufwand für den Umbau wäre kein Hexenwerk, ließe sich in Trockenbauweise relativ einfach bewerkstelligen, so Frank Vollmer vom Bereich Hochbau der Gemeindeverwaltung.
Behutsam anpassen
Rein optisch sollen das Rathaus und das „neue“ zweite Rathaus eine Einheit bilden, zumal sie sich vom Stil her ähneln. Vollmer: „Wir wollen die Fassade der Rathausfassade behutsam anpassen.“ Das Ladenlokal im Erdgeschoss des 1938 gebauten Hauses steht schon seit einiger Zeit leer. Die Schaufenster sollen zurückgebaut und dafür hochformatige Fenster wie im Obergeschoss eingebaut werden. Die Heizung wurde erst letztes Jahr erneuert, aufwendige Wärmedämmmaßnahmen sind aufgrund der guten Bausubstanz nicht unbedingt nötig. Im Obergeschoss sind jetzt noch zwei Asylbewerber untergebracht, für die es Platz in anderen Gemeindeunterkünften gibt. Der Eingang soll auf die Rathausseite verlegt werden, versehen mit einer Rampe, wäre also im Gegensatz zum Haupthaus barrierefrei. Die veranschlagten Kosten für den gesamten Umbau, ohne Einrichtung, sind mit rund 250.000 Euro überschaubar. Erste Reaktion aus dem Ausschuss: keine Einwände.