Attendorn. Ortsfremde Autofahrer sollen an den Stadttoren in Attendorn “abgefangen“ und zu den großen Parkplätzen geführt werden. Woran es hapert:

Wer sich in der Innenstadt nicht auskennt, läuft schnell Gefahr, sich in den schmalen Gassen der Hansestadt zu verfahren. Und die Suche nach einem freien Parkplatz wird zur Geduldsprobe. Um den, wie es so schön heißt, Parksuchverkehr zu entzerren, sollen Touristen gar nicht erst mit ihren Autos innerhalb der Wälle unterwegs sein. Ein wesentlicher Aspekt des innerstädtischen Parkraumkonzeptes ist daher ein Parkleitsystem, das ortsfremde Autofahrer in Zukunft an den vier Stadttoren - Ennester Tor, Niederstes Tor, Wassertor und Kölner Tor - "abfangen" soll. Das umfassende Beschilderungssystem wird kommen. Die Frage ist nur: wann?

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Um es vorweg zu nehmen: Eine Antwort hat Tiefbauamtsleiter Michael Koch noch nicht. Denn es fehlt noch ein Parkdeck, das idealerweise im Umfeld des Kölner Tores gebaut wird. Gespräche mit Eigentümern möglicher Flächen hat es in der Vergangenheit schon gegeben. Allerdings ohne Erfolg. Doch bevor dieses fehlende Puzzleteil nicht gelegt ist, wird die Stadt ihr Parkleitsystem in der Schublade behalten. "Sonst müssten wir die Schilder ja wieder umrüsten", erklärt Koch.

Bedarf steht außer Frage

Auch für Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) ist klar: "Wir brauchen ein Parkhaus mehr." Der Ennester kann sich ein solches Parkdeck aber auch am Wassertor vorstellen, allerdings hat die Stadt mit dem Bau des Parkplatzes Mühlwiese an der Südumgehung hier erst vor wenigen Monaten Abhilfe geschaffen. Im geplanten Einkaufszentrum am Bahnhof (Wall-Center) wird ein ebenerdiges Parkdeck in unmittelbarer Nähe zum Niedersten Tor mit einziehen, am Ennester Tor steht das Parkdeck Feuerteich. Nur am Kölner Tor herrscht ein Mangel.

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Möglicherweise wird das Parkleitsystem aber doch schon vor dem Bau des neuen Parkdecks entstehen. Nämlich dann, wenn die Zwischenlösung, von der Michael Koch im Gespräch mit dieser Redaktion spricht, im Rathaus auf Zustimmung stößt. Wie genau diese Lösung aussehen könnte, und wo, dazu lässt sich Koch nicht in die Karten schauen.

Statisches statt dynamisches System

Mehr Klarheit besteht in der Frage, wie das Parkleitsystem ausgestattet werden soll. Die Autofahrer sollen ringförmig um die Innenstadt herumgeführt werden - über die Hansastraße, die Kölner Straße, den Zollstock, am Bahnhof entlang und durch die Niederste und Ennester Straße zurück zur Hansastraße. Auf Empfehlung des Verkehrsplaner-Büros Runge und Küchler aus Düsseldorf wird es ein statisches Leitsystem geben, das auf die großen Parkplätze hinweisen wird. Auf den Schildern stehen dann also "nur" die Wegweiser zu den Parkplätzen, nicht aber - wie in dynamischen Systemen in Großstädten der Regelfall - die Anzahl der noch freien Plätze.

"Ein dynamisches System wäre sehr aufwändig, das ist für eine Stadt unserer Größe nicht erforderlich. Wir reden in Attendorn über einen überschaubaren Verkehrsraum", erklärt der Tiefbauamtsleiter. Doch zunächst müssen die letzten Weichen im Attendorner Rathaus gestellt werden, ehe das Parkleitsystem seinen Weg auf die Straßen in Attendorn findet.