Olpe/Drolshagen/Wenden. Die Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden zieht eine Bilanz des Jahres 2020. Investitionen in Immobilien steigen. Positiver Ausblick für die Zukunft

Für alle war es ein schwieriges Jahr. Die Corona-Krise hat ein fortlaufendes Krisenmanagement gefordert. Bei jedem Einzelnen und auch innerhalb der Wirtschaft. Das hat 2020 natürlich auch die Kapitalmärkte beeinflusst. Wie kann man Kunden helfen? Genau das war die Herausforderung, vor der die Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden stand – und immer noch steht. Die Sparkassendirektoren Dieter Kohlmeier und Wilhelm Rücker sowie Peter Schauerte, Leiter Vorstandssekretariat/ Personal, blicken auf das Jahr zurück und geben eine Prognose. Ob wohl schon Corona-bedingte Insolvenzen drohen?

Wesentliche Rahmenbedingungen für die geschäftliche Entwicklung der Sparkasse waren neben Negativzinsen ein starker Rückgang der Wirtschaftsleistung einschließlich sinkender Konsumausgaben auf der einen Seite, staatliche Hilfsprogramme und eine zinsinduzierte erhöhte Nachfrage nach Anlagemöglichkeiten jenseits der klassischen Spareinlage auf der anderen Seite.

Starkes Kreditgeschäft

Per Saldo resultierten daraus am Jahresende ein ordentliches Kreditwachstum von rund 3,6 %, ein nach wie vor sehr hohes Einlagenwachstum von 4,1 % sowie ein sehr dynamisches Wachstum im Kundenwertpapiergeschäft und im Immobilien-Vermittlungsgeschäft. Die Bilanzsumme stieg um rund 30 Mio. Euro auf annähernd 1,1 Mrd. Euro, das gesamte Kundengeschäftsvolumen einschließlich der Wertpapiere erhöhte sich um rund 90 Mio. Euro auf knapp 1,8 Mrd. Euro. „Angesichts dieses Jahrhundertereignisses hatten wir ein bemerkenswert starkes Kreditgeschäft“, sagte Wilhelm Rücker bei der Video-Pressekonferenz am Mittwochmittag. „Das war insbesondere getragen vom Wohnungsbau. Also alle Kredite im Zusammenhang mit der eigenen Immobilie haben sehr ordentlich zugelegt. Wir haben da ein Wachstum von 3,8 Prozent auf einen Bestand zum Jahresende auf 373 Millionen Euro.“ Rund 200 Kunden nutzten aufgrund der Pandemie die Möglichkeit von Ratenstundungen und Zins- bzw. Tilgungsstreckungen. Eine gute Investition seien derzeit auch Immobilien-Fonds.

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Das Geschäft mit den Firmen-Kunden war geprägt von Corona. Es seien unzählige Gespräche geführt worden mit den Unternehmen, sehr viele Überbrückungskredite seien beantragt worden. „Insgesamt kann man feststellen, dass unser Mittelstand besser vorbereitet war, als damals in der Finanzkrise“, sagte Rücker. „Dennoch hat es einige Branchen sehr hart getroffen. Gerade da waren wir gefordert.“ Die öffentlichen Hilfsmaßnahmen seien von großer Bedeutung gewesen und hätten geholfen, den ein oder anderen Verlust abzufedern. Corona-bedingte Insolvenzen gebe es aber bislang nicht. „Wir können noch nicht absehen, wie sich die Folgen für die Wirtschaft insgesamt entwickeln werden“, so Rücker. „Wir können aber schon sagen, dass einige Branchen im Einzelhandel oder eben die Gastronomie besonders betroffen sind. Viel hängt davon ab, wie der aktuelle Lockdown weitergeht.“

Positive Vorboten aus der Wirtschaft

Trotz dieser Unsicherheit habe sich der Konjunkturausblick für die deutsche Wirtschaft insgesamt in vielen Branchen leicht verbessert. „Einer der Vorboten dieser wirtschaftlichen Erholung zeigt sich auch bei unseren Gesprächen“, so Rücker. „Nämlich bei den Zusagen für Zukunftsinvestitionen. Das heißt, es sind Investitionspläne da, die Unternehmer stehen weiter zu ihrem Betrieb.“ Der private Verbraucher ist hingegen vorsichtiger geworden. Die Konsumneigung wurde gedrückt. Hier ist ein Rückgang des Kreditneugeschäftes zu verzeichnen.

Sowohl die Kartenzahlung als auch das Onlinebanking hat deutlich zugenommen. Auch bei der Sparkasse ist Digitalisierung mehr denn je gefragt. „Es hat sich viel verändert, aber wir konnten ein verlässlicher Begleiter unserer Kunden sein“, führte Dieter Kohlmeier bei der Video-Pressekonferenz aus. „Es war eine Herausforderung, aber wir konnten unsere Kundenbindung gut halten. Die Beratungsleistung hat nicht nachgelassen.“

Doch wie wird sich wohl das laufende Jahr entwickeln? „Es wird sicherlich wieder herausfordernd sein“, sagt Kohlmeier. „Die Prognosen sind verhalten optimistisch. Die Bundesbank und andere Institute gehen davon aus, dass das Wirtschaftswachstum 3,1 bis 3,2 Prozent haben wird.“ Nach der Corona-Krise gehe man optimistisch von einer Wachstumsrate von mehr als 4 Prozent aus.

Keine Filialen auf Prüfstand

Die Filialen der Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden haben auch – unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen und reduzierte Öffnungszeiten – in der Corona-Krise geöffnet. Die am meisten frequentierte Geschäftsstelle ist die Filiale an der Martinstraße in Olpe. Eine Schließung einer Filiale steht derzeit kein Thema.

Für alle Routine- und Serviceangelegenheiten hat sich das Kunden-Service-Center bewährt. Die telefonische Erreichbarkeit der Sparkasse ist dort von montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 18 Uhr und auch digital über E-Mail und Service-Chat gewährleistet.