Olpe. Die Hospitalgesellschaft hat damit begonnen, ihr Personal gegen Covid 19 zu impfen. Die Impfbereitschaft steige von Tag zu Tag.

Die Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen (KHS) vermeldet den Impfstart fürs eigene Personal: Am Montag um 10 Uhr wurde der Impfstoff angeliefert, um 11 Uhr war es dann so weit: Das Impfzentrum am Olper St. Martinus-Hospital wurde in Betrieb genommen, die ersten Mitarbeiter konnten geimpft werden.

„Die Impfbereitschaft bei uns ist sehr groß“ versichert Tobias Quast, Pflegedirektor und Leiter der Corona AG der KHS. Auch KHS-Pressesprecherin Sarah Victoria Scholz-Klapp fügt auf Anfrage unserer Redaktion hinzu: "Die Impfbereitschaft steigt von Tag zu Tag – es melden sich jeden Tag neue Mitarbeiter, die anfangs zögerlich waren und sich nun doch für die Impfung entschieden haben." Eine genaue Prozentzahl könne wegen der täglichen Neuanmeldungen nicht genannt werden. Hintergrund: Bundesweit hatte die zögerliche Impfbereitschaft von Pflegepersonal für kritische Reaktionen in der Politik gesorgt, sogar eine Impfpflicht für Pflegekräfte wurde erwägt.

Tiefgekühlt angeliefert, innerhalb von sechs Stunden wird geimpft

Jeder Mitarbeiter der KHS werde in den kommenden Wochen die Möglichkeit erhalten, sich impfen zu lassen, fügt Scholz-Klapp hinzu. Den gesamten organisatorischen Ablauf der Impfungen hat Mercedes Mattern, Referentin der Pflegedirektion, gemeinsam mit einem Team aus ärztlichen sowie pflegerischen Kollegen und mit Hilfe der Krankenhausapotheke innerhalb weniger Wochen koordiniert und das hauseigene Impfzentrum aufgebaut.

Der Impfstoff, so Scholz-Klapp, werde tiefgekühlt angeliefert und müsse ab Aufbereitung innerhalb von sechs Stunden injiziert werden. Damit alles reibungslos ablaufe und auch bei möglichen Impfreaktionen der Krankenhausbetrieb nicht gefährdet werde, würden die verschiedenen Teams zeitversetzt in Etappen geimpft.

"Zunächst erhalten diejenigen, die mit besonders gefährdeten Patientengruppen arbeiten, die Schutzimpfung. Das sind beispielswiese die Kolleginnen und Kollegen auf der Intensivstation, in der Dialyse oder Onkologie sowie die Mitarbeiter, die selbst einem sehr großen Risiko ausgesetzt sind“, erläutert KHS-Geschäftsführer Johannes Schmitz.

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Der erste Mitarbeiter, der sich im hauseigenen Impfzentrum hat impfen lassen, ist Christian Stroh, pflegerischer Leiter der Zentralen Notaufnahme des St. Martinus-Hospitals. An der zentralen Notaufnahme hat er täglich Kontakt zu Patienten mit möglicher Corona-Infektion. 100 Mitarbeiter der KHS werden pro Tag in Olpe geimpft. Olpe ist der zentrale Standort, an dem sich die Mitarbeitenden des St. Martinus-Hospitals sowie des Lennestädter St. Josefs-Hospitals und der KHS-zugehörigen MVZ-Praxen sowie des ambulanten Pflegedienstes der KHS impfen lassen können.

Keine gravierenden Nebenwirkungen oder Todesfälle bei Senioren

Die Senioreneinrichtungen sind davon ausgenommen; sie wurden bereits seit Ende Dezember mit dem ersten ausgelieferten Impfstoff über den Kreis versorgt. Wie Kreispressesprecher Hans-Werner Voß auf Anfrage der Redaktion mitteilte, seien bislang 982 Menschen über 80 Jahren in den Pflegeeinrichtungen im Kreis Olpe im ersten Durchgang geimpft worden. Von Zwischenfällen durch Nebenwirkungen sei ihm nichts bekannt, das gelte auch für zeitnahe Todesfälle nach den Impfungen.

Ähnliche bzw. gleichlautende Informationen ergab eine Anfrage bei den Trägern von Senioreneinrichtungen im Kreis Olpe. Sarah Victoria Scholz-Klapp (KHS): "Von unseren Senioreneinrichtungen sind keine Impfreaktionen von den etwa 190 Bewohnern gemeldet worden. Am Wochenende wird die zweite Impfung erfolgen."

Karina Reimann (Caritas): "Bisher haben wir keine schweren Nebenwirkungen feststellen können. Die Nebenwirkungen waren klassisch: Schmerzen des Arms bei der Einstichstelle und Müdigkeit." Unerwartete Todesfälle seien darüberhinaus auch nicht zu verzeichnen.

Ronald Buchmann, zuständig für die Seniorenhäuser der Gesellschaft der Franziskanerinnen versicherte ebenfalls: "Bei uns gab es keinen Todesfall im Nachgang der Impfungen in einem zeitnahen Zusammenhang von drei bis vier Tagen." In der GFO im Kreis Olpe seien etwa 85 Prozent der rund 100 Senioren geimpft worden, lediglich die akut Infizierten nicht, was der Empfehlung der Experten entspreche.