Kreis Olpe. Seit Mitte Dezember können sich Ü60-Jährige und Risikopatienten mit den Schutzmasken eindecken. Mittlerweile läuft die zweite Phase:
Die wichtigste Nachricht vorweg: Wer eine FFP2-Schutzmaske in der Apotheke abholen möchte und dazu befugt ist, also über 60 Jahre ist oder zu einer Risikogruppe gehört, der wird von seinem Apotheker des Vertrauens nicht ohne Maske zurückgeschickt. "Es ist tatsächlich so, dass wir einen Übervorrat haben", sieht Thorsten Dunckel, Chef der Johannis-Apotheke in Lennestadt, aktuell keinen Grund zur Sorge. Sein Fazit: "Als Apotheker haben wir den Ansturm auf die FFP2-Masken gut gewuppt."
Diesen Ansturm, so ergab eine stichprobenartige Umfrage dieser Redaktion, hat es vor allem im Dezember gegeben. Zu einer Zeit, in der die Apotheker per se eine Menge zu tun haben und dann, nach der kurzfristigen Ankündigung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), innerhalb weniger Tage so viele Masken wie möglich bestellen mussten. Eine logistische Mammutsaufgabe.
"Der Dienstag war der Wahnsinn"
Denn ab dem 15. Dezember, einem Dienstag, durften sich Senioren und Risikopatienten kostenfrei für einen besseren Schutz vor dem Coronavirus drei Schutzmasken mitnehmen. "Der Dienstag war der Wahnsinn", erinnert sich Lukas Peiffer, Inhaber der Löwen-Apotheke in Attendorn, an den ersten Ausgabetag im Dezember zurück. "Unsere Kunden haben lange Wartezeiten auf sich nehmen müssen. Insgesamt haben sie sich aber sehr gesittet verhalten." Er selbst sei kurz zuvor extra zu einer Firma nach Soest gefahren, um sich mit einem ersten Vorrat an FFP2-Masken einzudecken.
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Ähnlich sieht es auch Kollege Thorsten Dunkel, der die erste Phase der Maskenausgabe vor Weihnachten als Hardcore-Version bezeichnet: "Das war gewaltig. Wir mussten nach der Ankündigung von Jens Spahn innerhalb weniger Werktage die Masken ordern. Ich weiß von Kollegen, die nicht so schnell an die Masken herankamen und länger warten mussten. Abends sind wir teilweise auf allen Vieren nach Hause gekrochen."
Nachfrage bleibt hoch
Wie viele Masken in den ersten Tagen vergriffen wurden, das kann Ulf Ullenboom, Sprecher der Apothekerschaft im Kreis Olpe und Inhaber der Apotheke am Markt in Olpe, gar nicht genau sagen. Sprich wie viele seiner Stammkunden, für die diese Masken gedacht sind, auch wirklich das kostenlose Angebot wahrgenommen haben. Nur so viel: "Es waren sehr viele, aber das ist ja auch gut so."
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Und die Nachfrage bleibt auch weiterhin hoch. Wer in der ersten Welle vorbeigekommen sei, so Ulf Ullenboom, würde dies in der zweiten Welle genauso tun. Genau die ist am 6. Januar gestartet. Mit einem strukturierteren Ablauf, um unter anderem zu verhindern, dass sich Kunden in mehreren Apotheken gleich mehrfach mit den FFP2-Masken eindecken. So bekommen all diejenigen, die besonders schutzbedürftig sind, von ihren Krankenkassen in diesen Tagen zwei sogenannte Berechtigungsscheine, mit denen sie bis Mitte April insgesamt zwölf Masken ergattern dürfen. Gegen einen geringe Gebühr von vier Euro. Das Geld kassieren indes die wenigsten Apotheker auch wirklich ein, vielmehr verzichten sie entweder gänzlich darauf oder aber diese vier Euro werden gespendet.
Je mehr, desto besser
Grundsätzlich gilt: Je mehr Menschen die FFP2-Masken tragen, desto besser. Das sind sich die drei Apotheker einig. "Sie sind sehr sinnvoll. Vor allem dort, wo man keinen Abstand halten kann", sagt Ullenboom und nennt dabei nicht nur den ÖPNV, sondern auch Schulen als Beispiel. In Bayern gilt bereits ab Montag eine Pflicht zum Tragen der FFP2-Masken in Bus und Bahn sowie im Geschäft. In NRW gilt das zwar (noch) nicht, dafür müssen aber beispielsweise Besucher von Altenheimen solche tragen. "Insofern ist es grundsätzlich immer sinnvoll, eine solche Maske in der Tasche zu tragen", empfiehlt Ullenboom. Einen Mangel an FFP2-Masken gibt es zumindest in den Apotheken im Kreis Olpe nicht. Und wer sie nicht kostenfrei bekommt, der kann die Masken für eine überschaubare Summe kaufen.