Attendorn. Im Juni 1896 gründet sich die Attendorner SPD. Den 125. Geburtstag in 2021 wollen die Sozialdemokraten feiern - wenn es Corona zulässt.
Es ist ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, um ein großes Jubiläum vorzubereiten. Doch der Attendorner SPD, die sich am 6. Juni 1896 gründete, in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag feiert und als ältester Ortsverein im Kurkölnischen Sauerland gilt, bleibt keine andere Wahl. Trotz der aktuellen Corona-Lage wollen die Sozialdemokraten ein paar Highlights in "ihrem" Jahr setzen. Immer mit einem Plan B in der Tasche, falls Corona den Ideen einen Strich durch die Rechnung macht.
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Wolfgang Langenohl, seit zehn Jahren Vorsitzender des Stadtverbandes, lässt im Gespräch mit dieser Redaktion ein paar dieser Ideen fallen. So soll unter anderem ein Video mit verschiedenen Grußworten aus ganz Deutschland geschnitten werden. Zudem sucht die Attendorner SPD eine Art Botschafter für das Jubiläumsjahr. "Das soll ein namhafter Politiker aus Berlin sein", verspricht Langenohl. Wenn es das Infektions-Geschehen im Sommer zulässt, dann könnte dieser Botschafter als Gastredner auf einer Jubiläums-Veranstaltung auftreten. Wie genau sich das Programm ab dem 6. Juni zusammenstellt, wird jedoch erst ab Mitte Februar nach und nach ausgearbeitet.
Grundlage bietet auch die Kreis-Chronik
Klar ist aber schon jetzt: es wird eine Chronik über 125 Jahre SPD in Attendorn geben. "Dieses Werk beschäftigt sich mit der Geschichte unseres Ortsvereins, ein bisschen aber auch mit der Attendorner Stadtgeschichte", verspricht das SPD-Urgestein Jürgen Meise, der die etwa 50 Seiten dicke Chronik zusammengetragen hat. Aktuell wird noch an einem entsprechenden Logo für diese Chronik gearbeitet.
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Der interessierte Leser bekommt hier unter anderem nähere Infos zur Gründung, zur Situation der SPD im Ersten Weltkrieg oder auch zur Krise im Ortsverein. Die Chronik baut dabei auf dem Heftchen "100 Jahre SPD in Attendorn" auf, das 1996 veröffentlicht wurde. Nicht unwichtig sei auch die Chronik des Kreises zum 200-jährigen Jubiläum in 2017 gewesen, erläutert Meise. Wann die nahezu druckreife Niederschrift herauskommt, ist noch nicht entschieden. Eine erste Auflage, die an engste Freunde und Gönner der SPD geht, wird kostenfrei sein. Eine zweite dann kostenpflichtig.
Gründungsort herausputzen
Gegründet wurde die Attendorner SPD übrigens am Heiderbaum, auf dem Gelände der heutigen Schrebergartenanlage unweit des Ennester Industriegebietes. "Zusammen mit der Stadt wollen wir diesen für uns so entscheidenden Ort mit der kleinen Kapelle und dem Stein, auf dem unser Gründungsdatum verewigt ist, herausputzen", erklärt Langenohl. Dass sich die Partei unter freiem Himmel und etwa nicht in einer Gastwirtschaft gründete, liegt vermutlich an dem Versammlungsverbot, das im 19 Jahrhundert für die damals aufstrebende Sozialdemokratie gilt. "Einen Beweis dafür haben wir aber nicht", betont Jürgen Meise.