Kreis Olpe. Ibrahim Genc ist der Inhaber von Taxi Arsim in Lennestadt und Kirchhundem. Er erzählt, wie es sein Unternehmen durch die Krise schafft.

Das gesellschaftliche Leben ruht. Zumindest weitgehend. Die Menschen werden gebeten, zuhause zu bleiben. Die Gastronomie ist geschlossen. Freizeitveranstaltungen sind abgesagt. Dadurch sind die Menschen weitaus weniger in Bewegung - was auch die Taxiunternehmer zu spüren bekommen. Anrufe am Wochenende, um nach einer Party wieder nach Hause zu kommen? Das gibt es derzeit nicht. "Wenn das Geschäft unter der Woche nicht wäre, hätte es schlecht für mich ausgesehen", sagt Ibrahim Genc, Inhaber von Taxi Arsim aus Lennestadt und Kirchhundem. Er berichtet, wie es sein Unternehmen trotzdem gut durch die Corona-Krise schafft.

+++ Keine Nachricht aus dem Kreis Olpe verpassen: Hier für den täglichen Newsletter anmelden! +++

Ibrahim Genc ist 37 Jahre alt und wohnt in Grevenbrück. Der Familienvater hat das Taxiunternehmen Arsim im Mai 2016 übernommen. Zuvor hat der gelernte Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuktechnik dort als Taxifahrer gearbeitet. Nachdem er im Herbst 2019 auch Taxi Hundt aufgekauft hat, hat er mittlerweile rund 40 Mitarbeiter und 13 Fahrzeuge - darunter auch Rollstuhlfahrzeuge. Denn das Geschäft unter der Woche ist mit den Jahren immer bedeutsamer geworden. "Das Wochenendgeschäft ist generell weniger geworden", berichtet Ibrahim Genc. "In fast jedem Haushalt gibt es heute mehrere Autos. Das war früher anders."

Taxi Arsim hat zwei Standorte. In Lennestadt (02721-60 39 77) und Kirchhundem (02723- 76 55).

Zu seinem Hauptgeschäft gehören die Krankenfahrten. Die Kosten für Bestrahlungsfahrten, Dialyse- und Chemofahrten sowie Rollstuhlfahrten werden von den Krankenkassen übernommen. Aber auch die Beförderung der Schüler spielt eine große Rolle. Seit 2018 arbeitet Taxi Arsim mit der VWS Siegen zusammen. Da am Wochenende keine großen Linienbusse benötigt werden, können die Leute Taxibusse bestellen. Diese müssen lediglich 45 Minuten vorher bestellt werden, die Rufnummer steht an jeder Bushaltestelle (0180/3504045). "Das ist lukrativ für uns", sagt Ibrahim Genc. "Und auch für die Menschen ist das praktisch. Die Personenzahl ist egal. Wir schicken auch zwei bis drei Fahrzeuge, wenn gewünscht."

Verluste am Wochenende

Die Corona-Krise ist auch für das Taxiunternehmen Arsim eine Herausforderung. Gerade am Anfang. Der harte Lockdown im März legte sein Geschäft nahezu komplett lahm. Seine Mitarbeiter mussten damals in Kurzarbeit. Jetzt läuft sein Geschäft aufgrund der Fahrten unter der Woche gut weiter. Auch wenn er natürlich Verluste am Wochenende hat - gerade wegen der ausfallenden Weihnachtsfeiern, wo er jedes Jahr eng mit Firmen zusammenarbeitet. "Die Umsatzsteigerungen wie vor dem Lockdown im März bleiben natürlich weiterhin aus", sagt Ibrahim Genc. "Aber es läuft weiter."

Sein Dank gilt den Kunden, die ihm weiterhin die Treue halten. Aber vor allem auch seinen Mitarbeitern. "Sie haben in der ganzen Corona-Zeit tapfer durchgehalten", sagt er. "Selbst als sie in Kurzarbeit mussten, standen sie an meiner Seite. Dafür möchte ich mich bedanken."