Saalhausen. Positiv nach vorn gucken, das lebt Andreas Voss seinen Mitarbeitern vor. Trotz unsicherer Zeiten investiert er kräftig in sein Hotel.

Klagen, Schimpfen, den Kopf in den Sand stecken, das kommt für Andreas Voss nicht in Frage, obwohl er guten Grund dazu hätte und es ihm auch niemand übel nehmen würde. Aber stattdessen heißt es für den 42-jährigen Gastronom aus Saalhausen: Hemdsärmel hochkrempeln, aus jeder Situation das Beste machen, heute schon an morgen denken – für die Zeit nach Corona. Hört sich nach Floskel an, ist aber keine, denn Andreas Voss ist davon fest überzeugt. Wer so denkt und agiert und dabei auch Mitarbeiter und Gäste im Blick hat, der hat den Titel „Hotelier des Jahres“ verdient, wenn es ihn denn geben würde.

Der zweite Lockdown

„Wir kriegen das hin, da bin ich mir sicher“, sagte der Inhaber des Landhotels Voss in Saalhausen im April im großen WP-Samstagsinterview. Auch im 329 Jahre alten Traditionshaus im Zentrum des Lennestädter Tourismusortes mussten vier Wochen zuvor, am 18. März, alle Gäste die Koffer packen. Erst acht Wochen später, am 18. Mai, durften die ersten Gäste wieder anreisen.

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Anfang November erwischte die Hotelbranche in NRW der zweite Lockdown, der noch anhält, möglicherweise bis tief ins neue Jahr. Wieder war auch das Hotel Voss gästefrei. Für Andreas Voss wiederum kein Grund, sich klagend dem Schicksal hinzugeben. Im Gegenteil: Die bereits bestehenden Umbaupläne wurden kurzerhand modifiziert, wiederum ging es darum die Möglichkeiten des Lockdowns zu nutzen.

Volle Offensive

„Wir setzen jetzt auf volle Offensive, wir machen zusätzliche Umbauten im Bestand, die vorher nicht geplant waren“, sagte er vor wenigen Tagen. Er habe Glück im Unglück, denn ohne Gäste im Haus könnten die Handwerker natürlich anders zu Werke gehen. „Wir wollen keine Zeit verplempern“, so der Geschäftsmann, der bei dem Umbau seine Mitarbeiter mit einspannt, um Kurzarbeit zu vermeiden und den Teamspirit zu verbessern.

Sechs neue Zimmer und mehr

Für eine siebenstellige Investitionssumme entstehen derzeit im hinteren Bereich des Hotels, sechs neue Zimmer. Das Haus wächst dann auf 32 Gästezimmer mit 59 Betten. Für die neuen Gästezimmer wird ein neues Dachgeschoss über dem Hallenbad gebaut, das ebenfalls komplett saniert, technisch und optisch erneuert wird. Auch der gemütliche Speisesaal wächst um einige Tische. Trotz der riesigen Investition bei knappen Einnahmen sieht Andreas Voss keine Alternative. „Unsere Gäste sollen und wollen nicht nur zufrieden, sondern begeistert sein.“

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