Fahlenscheid. Das Ordnungsamt Olpe hat den Parkplatz am Skigebiet Fahlenscheid gesperrt. Das interessiert die Menschen aber überhaupt nicht.

Der Besucher-Ansturm auf das Skigebiet Fahlenscheid sorgt für Diskussionen. Obwohl die Ski- und Rodelpisten geschlossen sind, zieht es die Familien auf das Gelände. Und zwar zahlreiche. Nach unserer jüngsten Berichterstattung über das Verkehrs-Chaos am Skigebiet Fahlenscheid melden sich kritische Stimmen zu Wort. „Haben die alle eigentlich nie der Kanzlerin zugehört oder die PKs verfolgt?!“, regt sich eine Leserin über Facebook auf. „Es wurde so darum gebeten, zu Hause zu bleiben, nur das Nötigste zu erledigen.“ Andere zeigen Verständnis: „Logisch, die Leute haben die Schnauze voll und wollen wenigstens mit den Kindern mal in den Schnee!“

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Das Ordnungsamt Olpe hat den Parkplatz am Skigebiet Fahlenscheid gesperrt. Dennoch zieht es zahlreiche Menschen auf die Piste. Der Verkehr staut sich aufgrund der Menschen, die die Fahrbahn kreuzen oder einen Parkplatz suchen.
Das Ordnungsamt Olpe hat den Parkplatz am Skigebiet Fahlenscheid gesperrt. Dennoch zieht es zahlreiche Menschen auf die Piste. Der Verkehr staut sich aufgrund der Menschen, die die Fahrbahn kreuzen oder einen Parkplatz suchen. © Verena Hallermann

Familie Stinn, die die „Skigebiet Fahlenscheid GbR“ betreibt, hatte mit Blick auf das Park-Chaos an der angrenzenden Kreisstraße am Montag die Polizei gerufen. Das Ordnungsamt Olpe hat nach einem entsprechenden Hinweis reagiert und zwischenzeitlich den Parkplatz gesperrt. Dennoch: Die Menschen ignorieren das Durchfahrverbot und parken auf dem Parkplatz und auf den angrenzenden Wegen. Weil die Wintersport-Freunde die Fahrbahn kreuzen oder nach einem Parkplatz suchen, staut sich gelegentlich der Verkehr. „Wir waren heute Morgen auch schon wieder da“, sagt Peter Püttmann, Leiter des Ordnungsamtes Olpe. „Das interessiert niemanden. An den Schildern sind alle vorbeigefahren, der Parkplatz war voll, es standen auch schon wieder einige im absoluten Halteverbot und der Anreiseverkehr ist gewaltig.“

Weitere Maßnahmen prüfen

Viel machen könne man allerdings nicht. Schließlich sei Schlittenfahren in der Corona-Schutzverordnung nicht verboten, erklärt der Leiter des Ordnungsamtes. Zwar darf Familie Stinn den Lift nicht öffnen und weder Speisen noch Getränke anbieten – die Menschen kommen aber trotzdem. Die, die im absoluten Halteverbot standen, wurden zwar verwarnt, weitere potenzielle Maßnahmen müssten aber zunächst abgesprochen werden. „Das kriegt man mit normalen Maßnahmen nicht weiter geregelt“, sagt Peter Püttmann. „Wir sind im Kontakt mit dem Kreis Olpe, ob wir da noch eine Geschwindigkeitsbegrenzung einrichten. Aber man kann es nicht aufhalten.“

Doch wie sieht es auf der Hohen Bracht aus? Auch dort tummelten sich wie schon am Montag wieder viele Tagestouristen vorwiegend aus dem Rhein- und Ruhrgebiet. Bereits zur Mittagszeit waren alle offiziellen Parkplätze besetzt und die Autofahrer wichen zum Teil in die Waldwege aus. Den Skihang unterhalb des Aussichtsturms nutzten trotz Verbotsschilds viele für eine Rodelpartie. Chaotische Zustände wie andernorts blieben aber aus. Das Ordnungsamt der Stadt Lennestadt musste bis zum frühen Nachmittag nicht eingreifen.