Wenden. Die Politiker haben beschlossen, einen Arbeitskreis für den Primarbereich einzurichten. Er befasst sich auch mit der Gesamtschule.
Schon seit Jahren sorgen die Schülerzahlen in der Gemeinde Wenden für Zündstoff. Noch immer wird gemunkelt, dass die Schließung der Ottfinger Grundschule damals falsch war. Ludger Wurm (CDU), ausgewiesener Schulexperte aus Ottfingen, sprach denn auch im Rat von „einer leidlichen Diskussion um Schülerzahlen“. Es sei eine lange Geschichte: „Wir haben alle festgestellt, dass es eine recht unglückliche Situation ist.“ Herbe Kritik wurde vor allem am damals beauftragten Büro geübt. Hoch her ging es vor einem Jahr im Ausschuss Bildung und Soziales. Es habe unerklärliche Differenzen in der Entwicklung der Schülerzahlen gegeben, so Wum.
„Die Zusammenarbeit mit dem Büro Löttgen war zuletzt sehr unbefriedigend. Deshalb haben wir das aufgekündigt und ein neues Büro beauftragt“, sagte Bürgermeister Bernd Clemens. Nun kümmert sich das Büro „gpe projekt“ aus Meschede um die Schülerzahlen in der Gemeinde Wenden. „Die CDU Fraktion strebt an, schnellstmöglich in der für die Entwicklung der Gemeinde so wichtigen Frage der Schulentwicklung im Primarbereich entsprechende Klarheit für die zukünftige Entwicklung zu haben“, hatte Fraktionschef Martin Solbach in einem Antrag zur Gutachtensituation im Primarbereich betont.
Prognose der Schülerzahlen
Darin fordert die Union unter anderem, dass dem Rat ein Überblick über die Bestandteile der Vorarbeiten des Büros Löttgen gegeben werden, die durch „gpe projekt“ genutzt werden können. Außerdem geht es um den vereinbarten Zeitrahmen mit dem neuen Büro. Zudem solle basierend auf der Einwohnermeldestatistik die Prognose der Schülerzahlen im Primarbereich bis zum Schuljahr 2024/2025 in der nächsten Sitzung des Ausschusses Bildung und Soziales vorgelegt werden.
Ab 2024 gebe es die verbindliche Bereitstellung des Ganztages, betonte Ludger Wurm: „Das hat Auswirkungen auf Gerlingen und Hünsborn.“ Das Thema Neubau oder Sanierung brenne der Union unter den Nägeln. Wurm beantragte die Einrichtung eines Arbeitskreises für den Primarbereich: „Die Themen sind breit gefächert. Wir brauchen ein Raumkonzept, das abgestimmt ist mit dem pädagogischen Konzept.“ Er unterstütze einen Arbeitskreis meinte Elmar Holterhof (Grüne): „Das wird uns weiterhelfen.“ Christian Stock (CDU) beantragte neben den Grundschulen auch die Gesamtschule mit einzubeziehen. Einstimmig beschloss der Rat einen solchen Arbeitskreis.
Erste Ergebnisse für jede Schule Ende Februar
Markus Hohmann, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung bei der Gemeinde, nahm Stellung zu den Anfragen der Union und zur aktuellen Situation. Das neue Büro „gpe projekt“ habe Anfang Oktober die Arbeit in Wenden aufgenommen und direkt im November mit der Analyse begonnen. Im November bzw. Dezember wurden und werden noch Bausubstanz und Räume der Wendener Schulen angeschaut. Die neuen Bedarfe würden dann ermittelt: „Im Januar gibt es eine Szenarienbetrachtung. Das Büro priorisiert einzelne Maßnahmen und macht Vorschläge. Im Februar soll es erste Kostenschätzungen geben. Ende Februar können dann erste Ergebnisse für jede Schule präsentiert werden.“