Drei Fragen an Prof. Dr. Andreas Bitter, Forstexperte der TU Dresden.

1. Die Waldbauern sind durch Dürre und Borkenkäfer hart getroffen. Wie sollte die Landespolitik NRW wirksam helfen?

Die Hilfe für die Waldbesitzer sollte konsequent auf eine Festbetragsförderung umgestellt werden. Also eine fixe Zahlung pro Hektar für die verschiedenen förderfähigen Maßnahmen. So entfällt der aufwendige Nachweis eines Eigenanteils. Oft sind Waldbesitzer angesichts der ruinösen Holzerlöse nicht mehr in der Lage, einen maßgeblichen Eigenanteil aufzubringen.

2. Unter welchen Voraussetzungen muss die Fichte noch nicht völlig abgeschrieben werden?

Zur Risikominderung sollten künftig nur noch Mischbestände aus mindestens drei, besser fünf Baumarten begründet werden. Durch eine kleinflächige Mischung von standortgerechten heimischen Nadel- und Laubbaumarten wie auch besonders klimatoleranten Gastbaumarten können am ehesten stabile Bestände erzogen werden. Nur im Rahmen eines solchen Ansatzes sollte die Fichte auf besonders günstigen Standorten mit angebaut werden.

3. Welche Strategien müssen ergriffen werden, wenn 2021 noch einmal ein Dürrejahr wird?

In jedem Jahr ist die konsequente Aufarbeitung brutfähigen Borkenkäfer-Materials zu empfehlen, um auf diese Weise den Käfern die Entwicklungsbasis zumindest teilweise zu entziehen. Die Voraussetzung dafür ist eine ständige Kontrolle der gefährdeten Bestände. Demgemäß werden Waldbesitzer und Forstleute auch in den nächsten Jahren auf das Äußerste gefordert sein.