Kirchhundem/Welschen Ennest. Die Gemeinde will das Gebiet „Am Heid II“ in Welschen Ennest erschließen. Es geht um ein Areal von gut fünf Hektar.

Bei der Bereitstellung neuer Gewerbeflächen stößt die Gemeinde Kirchhundem an ihre Grenzen. Es gibt aktuell keine Areale mehr. Das Gewerbegebiet Am Heid ist fast komplett bebaut und mit dem Verkauf des letzten Gewerbegrundstücks der Gemeinde Kirchhundem im Gewerbegebiet Würdinghausen II - Herrntrop sind die erschlossenen Gewerbeflächen erschöpft. „Wir haben selber keine fertig erschlossenen Flächen mehr, die wir veräußern können. Uns sind die Hände gebunden. Gleichwohl gibt es eine Nachfrage innerörtlich und ab und zu auch von außerhalb“, sagte Bürgermeister Björn Jarosz auf Anfrage unserer Redaktion.

Doch jetzt gibt es Licht am Ende des Tunnels. Der Fokus richtet sich dabei auf Welschen Ennest. Dabei hat die Gemeinde eine Erweiterung im Visier: das „Gewerbegebiet Am Heid II, Welschen Ennest“. Dieses Areal oberhalb „Am Heid I“ sei greifbar, so Jarosz. Es sei ein Bereich, an den man am ehesten drankomme. Er sei zuversichtlich, dass die Flächen dort begehrt sein werden.

Zur Vorgeschichte. Im Zuge der Neuaufstellung des Regionalplans Arnsberg - Räumlicher Teilplan Märkischer Kreis, Kreis Olpe und Kreis Siegen-Wittgenstein wurde von der Bezirksregierung Arnsberg eine aktuelle Bedarfsabschätzung für Wohnbauflächen und Wirtschaftsflächen für die Gemeinde Kirchhundem berechnet. Ergebnis: Auf Ebene des Flächennutzungsplans besteht ein Defizit an Wirtschaftsflächen von etwa elf Hektar in der Gemeinde Kirchhundem.

Beim Werkstattgespräch am 7. Februar dieses Jahres bei der Bezirksregierung Arnsberg wurde eine mögliche neue Abgrenzung der Bereiche für gewerbliche und industrielle Nutzungen vorgestellt. Im Mittelpunkt steht der Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 29 „Gewerbegebiet Am Heid II, Welschen Ennest“. Dieser Fläche wurde die Priorität I zugeordnet. Sie kann damit als landesplanerisch vorabgestimmt bezeichnet werden.

Konzentrationspunkt

Laut des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes stellt Welschen Ennest neben dem Kernort Kirchhundem einen Konzentrationspunkt von im Gemeindegebiet ansässigen Gewerbe,- Industrie- und Handwerksbetrieben dar und entwickelt sich weiter zu einem Versorgungszentrum. (Arbeitsplätze, Bildung, Ärzteversorgung, weitere Versorgungsinfrastruktur). Diese Entwicklung wird ebenso durch die überörtliche Verkehrsanbindung begünstigt (B 517/L 711/DB Ruhr-Sieg-Strecke). Vor diesem Hintergrund soll das bestehende Gewerbegebiet „Am Heid“ in nördlicher Richtung erweitert werden. Die geplante Erweiterungsfläche beträgt 5,2 Hektar.

Um die planungsrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, muss ein Bebauungsplan für diesen Bereich aufgestellt werden. Zudem ist es erforderlich, einen Umweltbericht mit einer Eingriffs- bzw. Ausgleichsbilanzierung und eine artenschutzrechtliche Vorprüfung durchzuführen. Bei der Erstellung der Planunterlagen könnten außerdem weitere Fachgutachten (Bodengutachten, Schalltechnische Untersuchungen) notwendig werden.

Björn Jarosz hofft, dass die Umsetzung in einem überschaubaren Zeitraum möglich ist. Dabei rechnet er mit etwa drei Jahren bis zur Erschließung des Gebiets. Auf alle Fälle betont der Bürgermeister, dass trotz des neuen geplanten Areals in Welschen Ennest jetzt vorausschauend gehandelt werden muss: „Wir müssen uns Gedanken machen, wo es weiter geht, damit wir nicht wieder in ein Vakuum kommen.“