Kirchhundem. Christa Gattwinkel hat ihr erstes Buch geschrieben. Es heißt „Rheini - Geschichten vom Rhein-Weser-Turm“.
Es ist eine Liebeserklärung an einen Turm. „Rheini“ nennt ihn Christa Grünewald. Und in Vollmondnächten hat sich die 78-Jährige mit ihm auf zauberhafte Reisen gemacht.
Angefangen hat alles, als die Kirchhundemerin am 29. August 2019 zur ersten Türmerin des Rhein-Weser-Turms ernannt wurde. „Der Förderverein suchte jemanden, der beständig ist, wie der Turm. Da ich seit 24 Jahren ehrenamtlich mit den Smily-Kids aus suchtbelasteten Familien im Kreuzbund arbeite, haben sie mich gewählt, weil ich beständig bin“, sagt Christa Grünewald beim Besuch unserer Redaktion. In ihrem Wohnzimmer steht der von Felix Schreiter geschnitzte Rhein-Weser-Turm im Kleinformat. Die Ernennung zur Türmerin habe sie als Kompliment empfunden: „Ich dachte, man könnte mit einem Malwettbewerb auf den Turm aufmerksam machen und habe angefangen, eine Geschichte zu schreiben. Ich wusste noch nicht, wie sie endet.“
Rund ums Buch
Das Buch „Rheini – Geschichten vom Rhein-Weser-Turm“ ist erschienen im Papierfresserchens MTM-Verlag und hat 32 Seiten.
Es kostet mit Hardcover 14,90 Euro und als Taschenbuch 10,90 Euro. Es kann über den Buchhandel, Amazon und den Verlag bezogen werden.
Es ist zudem erhältlich am Rhein-Weser-Turm, in der farma-plus Apotheke in Altenhundem, in der Apotheke Heimann in Kirchhundem sowie den Buchhandlungen Hamm in Altenhundem und in Hilchenbach.
Der Reinerlös geht an Christa Gattwinkels Gruppe Smily Kids.
Damals, im Oktober 2019, habe sie noch gar nicht an ein Buch gedacht. Die Idee wurde dann im Gespräch mit Kirchhundems Ortvorsteherin Tatjana Vente geboren: „Sie meinte, das sei toll und kam auf den Namen Rheini.“ Christa Gattwinkel schrieb die Geschichte zu Ende. Am 1. Dezember dieses Jahres erschien dann das Buch mit vier wundervollen Episoden, in denen die Türmerin mit dem Turm jeweils in Vollmondnächten auf Reisen geht.
Eines Nachts sei etwas Sonderbares passiert schreibt die Autorin in ihrer ersten Geschichte. Während sie an ihren kleinen Turm im Wohnzimmer dachte, habe sie plötzlich vor dem großen Turm oberhalb Oberhundems gestanden. Er habe mit ihr gesprochen und ihr seinen Herzenswunsch gesagt. „Er sprach zu mir: Heute ist doch die Nacht der Wunder. Es ist Vollmond, da kann man sich doch etwas wünschen.“ Und da er doch Rhein-Weser-Turm heiße, wolle er so gerne einmal den Rhein sehen.
Kinder malen Bilder
Die Kinder malten Bilder zur Geschichte, Bernhard Schwermer, der den Turm bewirtschaftet, setzte Preise aus. „Einige Kinder schrieben mir, dass es noch mehr Geschichten mit Rheini geben soll. Mich hat das auch so fasziniert und ich habe gedacht, dann gehe ich noch ein paar Mal mit ihm in der Vollmondnacht auf Reisen. Das hat mich nicht mehr losgelassen“, erzählt die Türmerin, die ihrem Turm auch die Weser zeigte.
Bei einem Besuch ihres Sohnes Jörg in Vallendar entstand der Kontakt zur Buchautorin Judith Zacharias. Sie las die Geschichten und leitete sie weiter an den Papierfresserchens Verlag. „Kurz darauf sagten sie, dass sie es drucken wollen. Ich war ganz überrascht“, so Christa Gattwinkel. Drei Kinder aus der Nachbarschaft malten noch Bilder zu den Geschichten. Es sei kein reines Kinderbuch, sondern auch für Erwachsene gedacht, betont die Autorin.
„Es hat mir einfach Spaß gemacht. Rheini hat gemerkt, dass ich von ihm fasziniert bin“, sagt die 78-Jährige. Zur Frage, ob es demnächst noch mehr Geschichten von der Türmerin und ihrem geliebten Turm gibt, sagt sie: „Das könnte sein. Ich habe Phantasie. Es gibt noch so Vieles zu erzählen.“