Kreis Olpe/Attendorn. Das Corona-Impfzentrum für den Kreis Olpe entsteht in einer Industriehalle in Attendorn. Für den Aufbau wurde der Krisenstab wieder aktiviert.

Das geplante Corona-Impfzentrum für den Kreis Olpe wird nach Recherchen unserer Redaktion in den leerstehenden Räumlichkeiten eines insolventen Metallverarbeiters am Heggener Weg 34 in Attendorn eingerichtet. Also unmittelbar hinter dem Attendorner Baubetriebshof im Industriegebiet „Auf dem Schilde“ und somit unweit der Landstraße zwischen Finnentrop und Attendorn. Die Immobilie wechselt unseren Informationen zufolge in diesen Tagen noch den Eigentümer und gehört dann der Stadt.

Eine offizielle Bestätigung vom Kreis Olpe, der für den Betrieb des künftigen Impfzentrums verantwortlich ist, blieb bislang aus. Landrat Theo Melcher hatte am Mittwoch im Ausschuss für Umwelt und Kreisentwicklung bloß bekannt gegeben, dass das Impfzentrum in einer Industriehalle in Attendorn eingerichtet werden solle. Zum genauen Standort äußerte sich auch die Attendorner Stadtverwaltung auf Nachfrage nicht. Die Politik wurde am Donnerstagabend über den gewählten Standort informiert.

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Von Thorsten Streber und Josef Schmidt

Ohne die konkrete Liegenschaft zu bestätigen, erklärte Landrat Theo Melcher im Gespräch mit dieser Redaktion: „Diese Halle steht sofort und für einen längeren Zeitraum zur Verfügung. Sie ist barrierefrei erreichbar, und wir können relativ schnell in dem Gebäude die notwendigen Impfstraßen errichten.“

In einer E-Mail an die Bürgermeister hatte sich Theo Melcher nach möglichen Standorten für das Impfzentrum erkundigt. Der Kreis entschied sich nach kurzer Prüfung für das Angebot aus Attendorn. „Wir haben und hatten keine Zeit, ein kompliziertes Auswahlverfahren durchzuführen“, erklärte er. Auch Sporthallen seien in der engeren Wahl gewesen, zumal dann kreiseigene Immobilien nutzbar gewesen wären. „Sie wären aber zu lange für den Sport blockiert gewesen“, sagte Melcher im Ausschuss.

Drei separate Hallen

Die Liegenschaft im Industriegebiet besteht aus drei separaten Hallen, in denen drei Impfstraßen eingerichtet werden sollen, sowie einigen Büroräumen. Die Halle bietet daher genügend Platz, um monatlich rund 13.000 Menschen zu impfen. Zudem ist der Standort zwischen Baubetriebshof und der Firma Sodecia gut und schnell erreichbar und verfügt über einen großen Vorplatz, auf dem genügend Autos parken können.

„Uns war wichtig, dass die Immobile gut erreichbar ist“, hatte Landrat Theo Melcher in der Ausschusssitzung erklärt, „sowohl für Autos als auch über den öffentlichen Personennahverkehr.“

Für den Aufbau des Impfzentrums hat der Kreis Olpe den Corona-Krisenstab wieder aktiviert. Als Leiter wurde Andreas Sprenger, Leiter des Fachbereichs Bauen und Wohnen, eingesetzt. Der Landrat erinnerte an dessen Einsatz im Jahr 2015, als es galt, kurzfristig Unterkünfte für Flüchtlinge herzurichten. Nun sei die Herausforderung eine ähnliche.

Das Impfzentrum soll bereits ab dem 15. Dezember bereitstehen. Die Kosten übernehmen Bund und Land.