Altenhundem/Kreis Olpe. Das St. Elisabeth-Hospiz wird 2021 erweitert, von sieben auf maximal zehn Plätze, denn die Wartelisten sind immer noch lang.

„Wenn wir am 24. November 2021 Eröffnung feiern könnten, wäre das schon gut, denn dann feiert das Hospiz seinen 30. Geburtstag“. Ob der Wunsch von Hospiz-Geschäftsführer Martin Schäfer in Erfüllung gehen wird, ist noch ungewiss. Klar ist dagegen, dass das Elisabeth-Hospiz in Altenhundem wachsen wird - und zwar beträchtlich von jetzt 450 auf 1000 Quadratmetern. Die maximale Zahl der Belegungsplätze wächst ebenfalls, von jetzt sieben auf künftig zehn Plätze. Am Montagabend wurden die Pläne vorgestellt.

Die Pläne, das Elisabeth-Hospiz zu vergrößern, sind nicht neu, entstanden schon 2015 anlässlich immer längerer Wartelisten und einem wachsenden Einzugsbereich von Bad Berleburg bis Gummersbach und von Plettenberg bis Kreuztal. Alfons Heimes: „Wartelisten für einen Hospizplatz, so etwas kann f sich unsere Gesellschaft nicht leisten.“

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Sogar eine aufwendige Aufstockung des jetzigen Hospiz-Gebäudes wurde diskutiert und wieder verworfen.

Einzige Alternative

Neue Bewegung in der Sache gab es erst im letzten Jahr, als die Katholische Hospital-Gesellschaft Südwestfalen, Besitzer des Gebäudes, Interesse zeigte, die Nachbaretage des Hospizes im Dachgeschoss der Pflegeeinrichtung Josefinum zu veräußern. „Unsere einzige Alternative“, so Martin Schäfer und „eine gute Lösung“, so Alfons Heimes, stellv. Vorsitzender des Hospizvereins. Doch zunächst musste für die Bewohner der Senioren-WG, die auf dieser Etage wohnt, ein neues Zuhause gefunden werden. Mittlerweile ist die Tinte unter den Verträgen trocken, zum 1. Januar 2021 wird der „Hospiz zur Hl. Elisabeth e.V.“ neuer Besitzer und wenig später wird mit dem Umbau der neuen Räumlichkeiten begonnen.

In die Pläne des Architekturbüros Eickelmann sind die Erfahrungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch die Wünsche der Gäste und ihrer Familien miteingeflossen. Auf der zweiten Hospizetage werden drei großzügige Gästezimmer eingerichtet. Zwei davon als Appartements mit Schiebetür, so dass künftig auch Angehörige die Möglichkeit haben, dort zu übernachten. „Wir haben immer wieder Anfragen auch von Älteren, ob sie in letzten Lebenstagen bei ihrem Angehörigen bleiben können“, so Heidrun Pahlke, stellv. Leiterin des Hospizes.

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Hinzu kommt ein großes Wohnzimmer und eine weitere überdachte Terrasse. Auch dem Wunsch nach frischer Luft wird Rechnung getragen, so bekommt jedes Zimmer künftig einen eigenen Balkon, wobei der Eingriff in die Gebäudestruktur zum Innenhof hin marginal bleiben soll, so Architekt Andreas Eickelmann.

Der gemeinsame Eingang mit dem Josefinum ist - nicht nur in der Coronazeit - nicht optimal, deshalb soll auf der Rückseite zum Krankenhaus ein eigener Aufzug angebaut werden, was Angehörigen vor allem am Abend und in der Nacht den Zugang zum Hospiz verbessern soll.

Eine Million für Grunderwerb

Von den größeren Räumen soll auch das demnächst aufgestockte Mitarbeiter-Team profitieren, deren Raumbedarf seit der Eröffnung des Hospizes am jetzigen Standort ständig gewachsen ist und nicht mehr zeitgemäß ist. Trotz neuerer, moderner Räume bleibe die Zuwendung, die Aufmerksamkeit und Behutsamkeit in der Pflege weiterhin das Allerwichtigste in der Hospizarbeit, betont Heidrun Pahlke.

Die Gesamtkosten für die Erweiterung des Hospizes sind mit 2,02 Millionen Euro veranschlagt, davon eine Million für den Kauf der Räume, 600.000 Euro für den Umbau, 160.000 Euro für den Aufzug, 170.000 Euro für die Einrichtung und 150.000 Euro für die Renovierung und Modernisierung des bestehenden Hospizes.

Dank einiger großzügiger Erbschaften, so Martin Schäfer, verfüge der Verein über Eigenmittel und eine Finanzierungszusage über 600.000 Euro. Martin Schäfer: „Wir sind nicht reich, aber wir können das schultern, wenn wir auf die Bevölkerung setzen können.“ Im Moment sei das Spendenaufkommen im Vergleich zum Vorjahr 60.000 Euro geringer.