Hünsborn. Durch Corona hat sich der Alltag in den Kindergärten deutlich gewandelt. Lorena Stock, Erzieherin in Hünsborn, sagt: „Kinder leiden besonders.“

Ich erlebe die Corona-Zeit als turbulente Ausnahmesituation, auf die man sich nicht vorbereiten kann. In meinem Kindergartenalltag sind wiederholte Veränderungen, die interne Maskenpflicht und ständiges Lüften ein täglicher Begleiter, an die ich mich mittlerweile gewöhnt habe.

Lorena Stock, Gruppenleitung der Sonnenscheinkinder in der Kindergarten-Uni „Unter`m Regenbogen“ in Hünsborn.
Lorena Stock, Gruppenleitung der Sonnenscheinkinder in der Kindergarten-Uni „Unter`m Regenbogen“ in Hünsborn. © WP | Privat

Durch das Betretungsverbot der Eltern haben wir die Kinder anfangs draußen entgegengenommen. Während die Eltern mittlerweile die Kita wieder betreten dürfen, wird der Alltag durch die Hygienemaßnahmen erschwert. Häufiges Händewaschen und vermehrtes Desinfizieren sorgen für Mehraufwand, der durch die Alltagshelfer, die wir vom Staat finanziert bekommen, aufgefangen werden kann. Ich bin froh, diese Unterstützung zu haben, damit wir Erzieher wieder Zeit für die Bildungsangebote der Kinder haben.

Die Kinder leiden besonders unter der Situation, denn ihnen werden beliebte Feste, wie St. Martin, einfach entzogen. Ich fühle mich deshalb in der Verantwortung, den Kindern hier die Zeit so schön wie möglich zu machen. Ich finde es gut, dass die Betreuungsangebote weiterhin bestehen bleiben, da dies für viele Familien und besonders für die Kinder wichtig ist. Jedoch habe ich Sorge zu arbeiten, da einen jeden Tag die Nachricht erreichen kann, dass unsere Kita schließen muss und wir den Eltern ihre Sicherheit nehmen. Durch die steigenden Infektionszahlen wird mein mulmiges Gefühl bestärkt.

Täglich müssen wir viele Entscheidungen treffen, die nicht immer für alle Beteiligten verständlich sind. Das betrifft besonders die Betreuung von Kindern mit Krankheitssymptomen. Ich fühle mich nicht bei jeder Entscheidung wohl, doch wir müssen uns an die Richtlinien halten. Ich bin auf die kommende Zeit gespannt und hoffe, dass wir ein besinnliches Weihnachtsfest mit unseren Lieben feiern dürfen.

Lorena Stock ist 22 Jahre alt, ledig und wohnt in Ottfingen. Die Erzieherin ist Gruppenleiterin der Sonnenscheinkinder in der Kindergarten-Uni „Unter’m Regenbogen“ in Hünsborn.