Kirchhundem. Mit 19 Bewerbern stieß die Ausschreibung des Heimatpreises 2020 in Kirchhundem auf großes Interesse.
Der Schützenverein Würdinghausen, der BürgerBus-Verein Kirchhundem und der Albaumer Dorfladen sind die Gewinner des Heimatpreises 2020 in der Gemeinde Kirchhundem. Am Donnerstag nahmen die Gewinner ihre Preise in Empfang.
Insgesamt wurden 19 Wettbewerbsbeiträge eingereicht. Die hohe Teilnehmerzahl belege einmal mehr das ausgeprägte Verantwortungsgefühl und das große Engagement der Bürgerinnen und Bürger zum Wohle der Gemeinschaft und des dörflichen Lebens in der Gemeinde. „Mit dem Heimat-Preis“, ist Bürgermeister Andreas Reinéry überzeugt, „können wir das vielfältige Engagement in unserer Gemeinde, das zur Stärkung unserer Heimat beiträgt, sichtbar machen, würdigen und Anreize für weitere Initiativen schaffen“.
Eigentlich sollten alle Beiträge und Projekte in der Aula der Sekundarschule öffentlich vorgestellt werden. In Anbetracht der täglich steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen sah die Gemeindeverwaltung sich veranlasst, die Veranstaltung kurzfristig abzusagen. „Die Entscheidung“, so Björn Jarosz, stellvertretend für die Jury-Mitglieder, „ist uns nicht leicht gefallen und wir bedauern die Absage sehr.“
Die fristgerecht eingereichten 19 Bewerbungen erfüllten alle die Teilnahmekriterien. Somit gingen alle Beiträge als qualifizierte Projekte in die Bewertung ein und stellten die Jury vor eine verantwortungsvolle und schwierige Herausforderung.
Ungewöhnliches Medienprojekt
Der Erstplatzierte, der Schützenverein Würdinghausen, bekommt für sein Projekt „Soldaten-Schicksale aus Würdinghausen auf facebook und Instagram“ ein Preisgeld von 2.500 Euro. Zum 75. Jahrestag des Endes des 2. Weltkrieges wollte der Verein in besonderer Weise an die Schicksale von Würdinghauser Soldaten erinnern und aufzeigen, wie katastrophal sich der 2. Weltkrieg auch in Würdinghausen ausgewirkt hat. Aus der Überzeugung, dass es gerade in der heutigen Zeit wichtig ist, auch der jüngeren Generation zu zeigen, wohin Populismus und Hetze führen können, hat der Schützenverein sich ganz bewusst entschieden, die Sozialen Medien, in diesem Fall Facebook und Instagram, zu nutzen, um die Geschichten von Würdinghausern im Krieg zu erzählen. Dabei werden sowohl die Gefallenen als auch die Heimkehrer beleuchtet. Allein mit den Facebook-Postings wurden bisher insgesamt über 5.000 Menschen erreicht, die über 700 Mal mit den Beiträgen interagiert haben. Die Beiträge erscheinen in unregelmäßigen Abständen, um den Spannungsbogen hoch zu halten. Grundlage dazu bilden die Geschichten aus der Dorfchronik „Geschichten aus dem Sauerland“ von Jochen Krause, das 1998 erschienen ist. Der Heimatpreisgewinner nimmt mit dem Projekt am entsprechenden Landeswettbewerb teil.
Der BürgerBus Kirchhundem e.V. erreichte mit seinem Projekt: Barrierefreier Bürgerbus mit Herzblut den zweiten Preis und erhielt ein Preisgeld von 1.500 Euro. Dem Verein ist es Ehrensache und Verpflichtung zugleich, vor allem den älteren Menschen die Möglichkeit zu geben, aktiv mobil zu bleiben und zukünftig auch am gesellschaftlichen Leben besser, leichter und regelmäßiger teilhaben zu können. Gerade auch unter diesem Aspekt will der Bürgerbus Kirchhundem e.V. spätestens 2022 ein neues behindertengerecht ausgestattetes Fahrzeug anschaffen.
Mehr als Nahversorgung
Eine Institution im Ort ist mittlerweile der Dorfladen Albaum, der den dritten Heimatpreis (1.500 Euro) erhielt. Der Verein Albaumer Dorfladen stellt durch den Betrieb des Ladens nicht nur die Nahversorgung in Albaum sicher, sondern stellt auch einen Kommunikationspunkt im Ort dar. Der Dorfladen bietet nicht nur Schülern kleine Jobs an, sondern auch Geflüchteten die Möglichkeit, im Dorfladen zu helfen. Die Dienstleistung des Dorfladens basiert zum überwiegenden Teil auf ehrenamtlicher Tätigkeit. Der Verein und der Ort freuen sich auf das 10-jähriges Bestehen des Dorfladens im nächsten Jahr.