Attendorn. Zum Lockdown startet die Stadt Attendorn die nächste große Baumaßnahme in der Innenstadt. Bis zum 31. Dezember 2021 soll alles fertig sein.

Pünktlich zum Teil-Lockdown am 2. November starten die nächsten Baumaßnahmen im Rahmen des Innenstadtentwicklungskonzepts (IEK) in der Attendorner Altstadt. Im Bereich Alter Markt/Kirchplatz/Niederste Straße erfolgt eine barrierefreie Umgestaltung und eine Aufwertung des „Herzstücks der Innenstadt“, wie es Bürgermeister Christian Pospischil nennt. Das ambitionierte Ziel: Bis zum 31. Dezember 2021 sollen alle Arbeiten beendet sein. „Dann haben wir eine hochattraktive Veranstaltungsfläche zum Stadtjubiläum im Jahr 2022“, so Pospischil.

Da es sich um eine der größten Baumaßnahmen im Zuge des IEK handelt – die Kosten belaufen sich auf insgesamt rund zwei Millionen Euro – wird der Umgestaltungsprozess in drei Bauabschnitte unterteilt. Der Zeitrahmen könne dabei allerdings nur grob umrissen werden, so Christopher Schulte vom Tiefbauamt der Hansestadt Attendorn, der für die Baumaßnahme verantwortlich ist. „Denn wir haben es mit zwei Unbekannten zu tun, die wir nicht beeinflussen können. Zum einen sind wir von dem Wetter in den Wintermonaten abhängig und zum anderen muss gewährleistet sein, dass alle Beteiligten in der Corona-Zeit fit bleiben.“

Die Umgestaltung

1. Bauabschnitt: „Kirchplatz“ und Stromversorgungsleitung „Alter Markt“

Bereits am Montag beginnen hier die Bauarbeiten. Ziel ist es, den Kirchplatz zu öffnen. „Dafür soll es eine Freitreppenanlage geben. Die Mauer in diesem Bereich wird wegfallen“, erklärt Schulte. Für die anstrebte Barrierefreiheit wird es eine Rampe geben. Der Kirchplatz soll Natursteinpflaster erhalten und mit einer neuen Grünanlage eingerahmt werden. „Parallel dazu wird eine Stromversorgungsleitung vom ‘Tangel’ entlang der Häuserzeile Alter Markt 2 bis 5 bis hin zum ‘Dom Carré’ verlegt“, führt Schulte weiter aus. Er rechnet damit, dass diese Arbeiten im kommenden Frühjahr abgeschlossen werden.

2. Bauabschnitt: „Alter Markt“

Weiterhin Wochenmarkt

Der Wochenmarkt findet während der Umbauphase wie gewohnt mittwochs und samstags von 8 bis 13 Uhr auf dem neu gestalteten Rathausplatz statt.

Laut Baudezernent Carsten Graumann belaufen sich die Baumaßnahmen auf etwa 1,97 Millionen Euro. Gut 50.000 Euro werden in die neue Beleuchtung investiert.

Normalerweise werden die Baukosten im Rahmen der Städtebauförderung vom Land in Höhe von 50 Prozent übernommen. Mit dem „Nordrhein-Westfalen-Programm I“, stellen Bund und das Land NRW den Kommunen allerdings zusätzlich 8,9 Milliarden zur Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie zur Verfügung. Damit werden die Maßnahmen – mit Ausnahme von nicht förderfähigen Kosten – zu 100 Prozent finanziert.

Der komplette Straßenaufbau am „Alten Markt“ soll ausgetauscht und neu aufgebaut werden. Auch die Straßenbeleuchtung wird in diesem Zuge überarbeitet. „Wir haben uns in Absprache mit den Anliegern darauf geeinigt, Traufstrahler an den Simsen der Häuser anzubringen. Damit soll der Marktplatz in Zukunft ausgeleuchtet werden“, so Schulte. Zusätzlich soll es eine Akzentbeleuchtung geben, sodass das Südsauerlandmuseum und die Kirche illuminiert werden. Die Brunnenanlage soll eine eckige Einfassung bekommen, Sitzungsmöglichkeiten sollen zum Verweilen einladen. Neue Düsen sorgen für ein Wasserspiel und rücken das Brunnenareal so mehr in den Fokus. „Wir schätzen, dass die Maßnahme im Herbst 2021 abgeschlossen sein wird“, zeigt sich Schulte optimistisch.

3. Bauabschnitt: „Ostabschnitt Fußgängerzone Niederste Straße“

Als letzter Abschnitt der Baumaßnahme wird die Umgestaltung der Fußgängerzone Niederste Straße zwischen Alter Markt und Konditorei Harnischmacher umgesetzt. Hier geht es vor allem um Pflasterarbeiten, die optisch an die bereits neu gestaltete „Kölner Straße“ anknüpfen sollen. „Parallel dazu wird es immer mal wieder Arbeiten an den Stromkabeln geben, so dass kleinere Gräben aufgemacht werden müssen“, erläutert Schulte. Zum 31. Dezember 2021 soll dann auch dieser Abschnitt beendet sein.

Anwohner und Anlieferer

Auch die Fußgängerzone Niederste Straße soll neu gepflastert werden, um das einheitliche Stadtbild fortzusetzen. 
Auch die Fußgängerzone Niederste Straße soll neu gepflastert werden, um das einheitliche Stadtbild fortzusetzen.  © B.S.L. Architekten

Die Stadt Attendorn weist darauf hin, dass Anwohner und Anlieferer jederzeit die angrenzenden Grundstücke erreichen können. Das ist mit der bauausführenden Firma – Kebben Bauunternehmung GmbH & Co. KG aus Attendorn – abgesprochen. Außerdem werde es für Fußgänger durchgehend möglich sein, die Geschäfte, Dienstleistungsbetriebe und Wohnungen aufzusuchen. „Wir werden die Zeit der Baumaßnahmen mit Aktionen begleiten, sodass wir Kunden und Besuchern auch zu dieser zeit einen Mehrwert anbieten können“, erklärt Ronja Wockel, zuständig für die Innenstadtentwicklung und das Baustellenmarketing bei der Stadt. Über eine Litfaßsäule, die derzeit noch in der Kölner Straße platziert ist, sollen Bürger außerdem fortlaufend über die anstehenden Arbeiten und bereits umgesetzten Maßnahmen informiert werden.