Kreis Olpe. Die Zahl der Quarantäne-Fälle im Kreis Olpe ist sprunghaft angestiegen – weil zwei Jahrgänge an Schulen betroffen sind. Warum erst jetzt?

Während sich die Inzidenzzahl kaum noch verändert, seitdem der Kreis Olpe am Mittwoch als Corona-Risikogebiet ausgewiesen wurde, ist die Zahl der Menschen, für die das Ordnungsamt eine Quarantäne anordnete, in diesem Zeitraum sprunghaft angestiegen. Am Donnerstagabend waren erstmals mehr als 1000 Menschen betroffen, die sich als Kontaktperson eines nachweislich Infizierten isolieren müssen. Das waren 150 mehr als noch am Dienstagabend, wenngleich die Zahl der Corona-Fälle im selben Zeitraum nur um 17 stieg.

Die Kreisverwaltung erklärt diese Entwicklung mit zwei Corona-Infektionen bei Schülern. Daher mussten die komplette Stufe 10 des Städtischen Gymnasiums Olpe, die Stufe 11 des Gymnasiums der Stadt Lennestadt sowie einige Lehrer der beiden Schulen in Quarantäne geschickt werden, obwohl schon seit Samstag wegen der Herbstferien kein Unterricht mehr stattfand.

Verdacht schon vor den Herbstferien

Warum wurde die Quarantäne aber erst jetzt angeordnet? Damit das Gesundheitsamt tätig werden kann, müsse ein positives Testergebnis vorliegen, erklärt Kreissprecher Hans-Werner Voß. „Wenn wir von einem positiven Ergebnis erfahren, fragen wir die Liste der Kontaktpersonen ab.“ Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Schüler bereits am letzten Schultag vor den Ferien infiziert waren, werden auch ihre Mitschüler als Kontaktpersonen eingestuft – und dann müssen sie, trotz Ferien, in Quarantäne.

Problematischer wird es, wenn Schüler verreist sind, bevor das positive Ergebnis bekannt wurde. Die Nachverfolgung sei tatsächlich „schwieriger gewesen als sonst“, sagt Hans-Werner Voß. Über WhatsApp-Gruppen von Schülern und Eltern seien aber alle Familien erreicht worden. „Unabhängig davon haben Sie einen schriftlichen Bescheid von uns erhalten.“