Heggen. „Strahlemännchen“ hat Immobilie in Heggen erworben. Hier sollen eines Tages u.a. Ferienwohnungen für Familien mit kranken Kindern entstehen.

Die Diagnose Krebs ist ein Schock. Für das betroffene Kind, genauso aber auch für Eltern, Geschwister und Verwandte. „Während einer Behandlung im Krankenhaus werden viele Dinge vernachlässigt und oft zerbrechen Familien an der großen Belastung der Krankheit. Geschwisterkinder bleiben während der Erkrankung von Bruder oder Schwester auf der Strecke“, schreibt der Verein „Strahlemännchen“ mit Sitz in Heggen auf seiner Internetseite.

Seit vielen Jahren kümmert sich der Verein, der weder Pflegeeinrichtung noch Rettungsdienst ist und sich auch nicht als Konkurrenz etwa zum Kinderhospiz sieht, um genau diese Kinder und Familien. Was mit der Erfüllung einzelner, ganz besonderer Wünsche, etwa den Hubschrauberflug, begann, hat sich in den Jahren bis zum kostenfreien Familienurlaub ausgeweitet. „Seit 2010 bieten wir Familien, deren Urlaubsplanungen durch eine schwere Erkrankung der Familienmitglieder erschwert werden, mit unseren Ferienhäusern eine naturnahe Erholungsmöglichkeit, die ohne lange Vorplanungen verfügbar ist“, wirbt der Verein.

Fünf Häuser an der Lister

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An der Lister gibt es mittlerweile fünf Ferienhäuser inklusive großem Spielplatz, in denen insbesondere von Krebs betroffene Familien ein paar Tage abschalten können. Mit der Familie einfach mal ein paar ruhige, schöne Tage verbringen. Nun plant der Verein, in Heggen zwei weitere Ferienwohnungen zu realisieren – natürlich barrierefrei und an den Bedürfnissen der Erkrankten ausgerichtet.

Informationen im Netz

Informationen zum Verein gibt es im Netz unter

Die Nachfrage ist auf jeden Fall da, bestätigt Vereinsvorstand Eric Junge im Junge im Gespräch mit dieser Redaktion: „Bei uns können Familien bis zu vier Wochen im Jahr Urlaub machen. Über den Sommer haben wir in unseren Ferienhäusern bestimmt 20 Wechsel gehabt. Wir bekommen Anfragen von überall aus Deutschland. Hier bei uns im Sauerland ist es schön, hier kann man gut Urlaub machen.“ Finanziell gestemmt werden die Aktivitäten des Vereins mit Hilfe von externen Spenden.

Abriss, dann Neubau

Ein Grundstück für den Neubau am Dahlienweg in Heggen befindet sich bereits seit einigen Monaten im Besitz des Vereins. Das aus den 70er Jahre stammende, derzeit leerstehende Wohnhaus soll ersten Plänen zufolge abgerissen und schließlich durch einen Neubau mit zwei Ferienwohnungen, Büroräumen und – ganz wichtig – einer Garage ersetzt werden. Denn der Verein verfügt sogar über einen eigenen Krankenwagen, „der aber noch ein Dach über dem Kopf braucht“, erklärt Eric Junge.

Keine Dreigeschossigkeit

Erste Pläne zu den beiden neuen Ferienwohnungen in Heggen liegen bereits vor und sehen aktuell noch ein Gebäude mit drei Vollgeschossen vor. Politik und Verwaltung, das wurde am Dienstagabend im Bauausschuss deutlich, können sich damit jedoch nicht so recht anfreunden und favorisieren ein neues Gebäude mit nur zwei Geschossen. Damit sich die Bebauung auch an den Häusern in der unmittelbaren Umgebung anpasst.

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„Uns ist es wichtig, dass uns die genauen Pläne nochmal vorgestellt werden und der Antragssteller uns klar macht, wie eine Zweigeschossigkeit umgesetzt werden kann. Ansonsten sind wir mit dem Projekt so einverstanden“, betonte der Ausschussvorsitzende Ralf Beckmann (CDU). So sahen es die übrigen Ausschussmitglieder auch. An dieser baulichen Frage, so geht es aus der Ausschussvorlage vor, wird das Projekt aber auch aus Sicht des Vereins nicht scheitern.