Ostentrop. Auf einer Fläche von 5000 Quadratmetern sollen in Ostentrop fünf neue Einfamilienhäuser entstehen. Die Bagger sollen im Herbst 2021 anrollen.

Wenn eine kleine Gemeinde wie Finnentrop attraktiv für junge Familien bleiben will, dann braucht es neben ausreichend Schul- und Kitaplätzen, einem ausgewogenen Freizeitangebot und wohnortnahen Arbeitsplätzen vor allem genügend Wohnbauflächen. Ansonsten droht der Abzug von Familien, die zwar gerne bleiben würden, aber eben keinen Platz für das eigene Häusle finden.

„Die Nachfrage ist sehr groß“, weiß daher auch Oliver Scheermann, Bereichsleiter Bauen und Wohnen. Vor allem im Frettertal und hier in Ostentrop und Schönholthausen sieht der Fachmann aus dem Rathaus einen großen Bedarf.

600 bis 1000 Quadratmeter

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Ein wenig Abhilfe soll nun ein kleines Wohnbaugebiet „Am Kehlberg“ in Ostentrop leisten. Dort entstehen vermutlich ab Herbst kommenden Jahres auf einer Fläche von 5.000 Quadratmetern fünf neue Bauplätze mit einer Einzelgröße von 600 bis 1.000 Quadratmetern. Gebaut werden Einfamilienhäuser.

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Wie groß der Druck auf dem Kessel ist, macht eine Zahl aus dem Rathaus klar: Aktuell gibt es laut Scheermann bereits 13 konkrete Anfragen für den Erwerb eines dieser Wohnbaugrundstücke. Dass die Plätze aller Wahrscheinlichkeit nach an Interessenten aus dem Ort gehen, begrüßt Martin Hageböck, CDU-Ratsmitglied und selbst Anwohner aus Ostentrop. Denn: „Junge Familien mit Kindern sichern den Bestand von Kitas und Schulen im Dorf. Dass junge Familien bei uns ihre eigenen Nester bauen können, ist daher umso wichtiger.“

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Im Gespräch mit dieser Redaktion weist Hageböck darauf hin, dass jedoch ein kleines Wohnbaugebiet allein nicht die Lösung sein kann, sondern man auch Bestandsimmobilien in den Blick nehmen müsse. Denn Häuser, in denen beispielsweise ältere Ehepaare leben, dessen Kinder weggezogen sind, können eines Tages den Druck weiter lindern. Und dann, so der CDU-Mann, müsse man versuchen, die noch verfügbaren und in Ostentrop bereits erschlossenen Baulücken an den Mann zu bringen. Doch dafür müssen natürlich die Besitzer zum Verkauf bereit sein.

Ausschreibungen noch dieses Jahr

Bevor die Bagger im kommenden Jahr anrollen sollen, gilt es zunächst die letzten, politischen Hürden zu nehmen. So sollen in der Ratssitzung am kommenden Dienstag die notwendige Änderung des Flächennutzungsplans der Gemeinde und ein Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst werden.

Keine grundlegenden Bedenken

Die nach Baugesetzbuch vorgeschriebene Beteiligung der Öffentlichkeit an der Planung erfolgte bis Anfang August. Diesbezüglich sind laut Angaben der Verwaltung keine grundlegenden Bedenken vorgetragen worden. Deswegen sollen nun in der Ratssitzung am Dienstag der Feststellungsbeschluss für die Änderung des Flächennutzungsplanes sowie der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan „Am Kehlberg IV“ gefasst werden.

Die Ratssitzung beginnt am Dienstag, 6. Oktober, um 19 Uhr in der Mensa der Gesamtschule. Zuvor finden in der Mensa noch der Bau- und Umweltausschuss (ab 17 Uhr) und im Rathaus der Ausschuss für Bildung, Soziales und Sport (ab 18 Uhr) statt.

Noch in diesem Jahr sollen laut Scheermann die Ausschreibungen für die Erschließung des Baugebietes erfolgen und diese dann in der ersten Jahreshälfte 2021 angegangen werden. Der Plan hierbei sieht eine Stichstraße vor, die an die Straße „Zur Heide“ angebunden wird. Von dort kommt man dann auch auf die Straßen „Am Kehlberg“ und „Koltermecke“.

Die genauen Grundstückspreise stehen zwar noch nicht fest, werden laut Scheermann aber so gehalten, dass sie von Familien bezahlt werden können. „Wir arbeiten kostendeckend und wollen kein Profit mit dem Verkauf machen“, verspricht er. Die Grundstücksvergabe soll voraussichtlich im Frühjahr kommenden Jahres erfolgen.