Kreis Olpe. Bei der letzten Kreistagssitzung verabschiedet Landrat Frank Beckehoff 20 Kreistagsmitglieder – darunter auch vier politische Urgesteine.

Es war die letzte Kreistagssitzung in der aktuellen Wahlperiode, die am 31. Oktober enden wird. Nicht nur für Landrat Frank Beckehoff, sondern auch für insgesamt 20 Kreistagsmitglieder. Denn mit der Kommunalwahl vom 13. September wird sich das Gremium neu zusammensetzen. „Das ist normal, denn es gehört zum Wesen der Demokratie, dass Abgeordnete ausscheiden. Entweder, weil sie nicht mehr zur Wahl angetreten sind, oder aber, weil sie nicht wiedergewählt wurden“, so Landrat Beckehoff. Deswegen nahm ein Großteil der Sitzung die Verabschiedung der ausscheidenden Kreistagsmitglieder in Anspruch. Darunter auch vier „politische Urgesteine“.

Seit dem letzten Jahrhundert mit dabei

„Sie sind das Gesicht und die Stimme der Demokratie“, betonte Beckehoff die Bedeutung ihres politischen Engagements. „Und deshalb verdienen Sie unseren Respekt, unsere Anerkennung und – wo nötig – auch den Schutz. Vor allen Dingen brauchen sie aber in dieser Zeit die Rückdeckung aus der ganzen Breite der Gesellschaft.“ Insbesondere ging Beckehoff auf die Arbeit von vier Kommunalpolitikern genauer ein, seien sie doch allesamt „bereits im letzten Jahrhundert in den Kreistag gewählt worden“.

20 Männer und Frauen scheiden aus

Insgesamt wurden folgende Mitglieder aus dem Kreistag verabschiedet: Pia Bieker (Grünen), Ulrich Eickmeier (SPD), Jörg Grabowski (UWG), Daniel Gerk (SPD), Peter Gummersbach (CDU), Hildegard Hansmann-Machula (CDU), Mariela Heller (Frauen Union), Sven Henke (CDU), Volker Hennecke (SPD), Reinhard Hesse (CDU), Christina Hohmann-Ströfer (CDU), Matthias Keller (CDU), Michael Köhler (CDU), Renate Kraume (SPD), Susanne Linn (UWG), Dietmar Meeser (CDU), Peter Mußler (SPD), Werner Neitzel (FDP), Franz Rotter (CDU) und Ulrich Tönnesmann (CDU).

Sie erhielten eine Urkunde und einen Gutschein für einen Besuch auf der Hohen Bracht.

Sowohl Franz Rotter als auch Ulrich Tönnesmann (beide CDU) gehörten seit 1999 dem Kreistag an. Rotter – Lehrer, pensionierter Schulleiter und begeisterter Sportler – engagierte sich im Ausschuss für Sport und Kultur, im Förderschulausschuss sowie im Sozial- und Gesundheitsausschuss. Tönnesmann hingegen hatte die Schwerpunkte seiner kommunalpolitischen Arbeit im Kreisausschuss sowie im Kreispolizeibeirat, dessen Vorsitz er viele Jahre innehatte.

Seit 1994 gehörte Renate Kraume dem Kreistag an und kann damit auf mehr als ein Vierteljahrhundert politischer Arbeit im Kreistag zurückblicken. Ihre große Leidenschaft gehörte der Arbeit im Jugendhilfeausschuss. Später engagierte sie sich zudem im Kreisausschuss und zuletzt auch als stellvertretende Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion.

Länger war nur noch Dietmar Meeser (CDU) als Kommunalpolitiker im Kreistag aktiv. Kurz vor dem Fall der Berliner Mauer am 1. Oktober 1989 trat er sein Mandat an. „Er ist für mich ein langjähriger Weggefährte, der mit dazu beigetragen hat, dass ich 1995 zum Oberkreisdirektor und dann auch 1999 zum Landrat gewählt wurde. Mit ihm verbindet mich eine enge politische und persönliche Freundschaft“, unterstrich Beckehoff.

Respekt für kleine Parteien

Meeser, der sich vor seiner Zeit als CDU-Kreistagsmitglied bereits 15 Jahre lang in der Gemeinde Kirchhundem engagiert hatte, kann so auf insgesamt 45 Jahre Kommunalpolitik zurückblicken. „Es war immer eine angenehme Zusammenarbeit“, sagte Meeser zum Abschluss – womit er nicht nur die Kooperation innerhalb seiner eigenen Partei meinte: „Ich habe großen Respekt für die kleinen Parteien, die sich Vieles hart erarbeiten mussten und trotzdem standhaft geblieben sind.“