Attendorn. Mit großer Mehrheit wurde Attendorns Pfarrer Dr. Christoph Grote zum Superintendent des ev. Kirchenkreises gewählt.

Mit der eindeutigen Mehrheit von 59 Stimmen im ersten Wahlgang wurde Pfarrer Dr. Christof Grote aus Attendorn zum neuen Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg gewählt, zu dem knapp 80.000 evangelische Christen gehören. Auf seinen Gegenkandidaten, Pfarrer Martin Pogorzelski aus Halver, entfielen 34 Stimmen.

Die Wahlsynode fand am Freitagabend in der historischen Schützenhalle auf dem Loh in Lüdenscheid statt. 94 Synodale hatte hier Platz genommen. Coronabedingt war die vierstündige Wahlsynode nicht öffentlich.

Der lang anhaltende Applaus nach der Verkündung des Ergebnisses galt dem neuen Chef des Kirchenkreises. Als einer der ersten gratulierte sein langjähriger Vorgänger Klaus Majoress. Im ersten Statement sagte Dr. Grote unserer Zeitung: „Ich freue mich auf die neue Aufgabe. Das ist eine große Herausforderung. Wenn ich sehe, wie viele Menschen sich engagieren, auch bei der neuen Wahlsynode, dann ist mir nicht bange.“

Präses Annette Kurschus führt Grote ins Amt ein

In sein neues Amt wird Dr. Christof Grote – auch coronabedingt im kleinen Kreis – durch den Präses der ev. Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, eingeführt. Ab dem 1. November ist der Amtssitz des 55-jährigen bisherigen Pfarrers das „Haus der Kirche“ in Lüdenscheid. Er ist dann der oberste Dienstherr für die rund 300 direkten Angestellten des Kirchenkreises.

Alle kreiskirchlichen Gremien und Ausschüsse sind am Freitag neu besetzt worden. Wolfgang Dröpper, 30 Jahre Presbyteriumsvorsitzender der Kirchengemeinde Attendorn und heute in gleicher Funktion in der neugegründeten Kirchengemeinde Attendorn-Lennestadt, wurde in den Kreissynodalvorstand gewählt und in die Landessynode als nichtordiniertes Mitglied. Martin Sporer wurde stellvertretendes Mitglied im Kreissynodalvorstand. Dagmar Langenohl und Martin Sporer sind Stellvertreter für die Landessynode.

Ausschussbesetzungen

Aus dem hiesigen Raum gab es folgende Besetzungen in den Ausschüssen und Arbeitskreisen: Pfarrer Andreas Schliebener (Ausschuss für die Arbeit mit Kinder und Jugendlichen), Dagmar Langenohl (Ausschuss für die Arbeit mit Frauen), Wolfgang Dröpper (Nominierungsausschuss), Thomas Wittenstein (Strukturausschuss), Martin Sporer (Finanzausschuss), Pfarrer Andreas Schliebener (Ausschuss für Mission und Ökumene), Dagmar Langenohl (Seelsorgeausschuss), Pfarrer Andreas Schliebener und Manfred Splitt (Arbeitskreis Tansania) und Claudia Junge-Junski und Dr. Linda Neumann (Arbeitskreis Schule).

Seit 1997 Pfarrer in Attendorn

Dr. Christof Grote wurde am 2. November 1997 in Attendorn als Pfarrer eingeführt. Und fast auf den Tag nach 23 Jahren, am 1. November 2020 übernimmt er seine neue, anspruchsvolle Aufgabe in Lüdenscheid. „Ich verlasse die Gemeinde mit einem lachenden und weinenden Auge. Denn die Gemeinde ist mir sehr ans Herz gewachsen. Da lässt man auch was zurück, wo ganz viel Herzblut dran hängt“, so Dr. Grote.

In der Hansestadt ist sein Name fest verbunden mit der von ihm im Jahre 1998 gegründeten Attendorner Tafel und dem 2017 entstandenen Begegnungs- und Sozialzentrum „lebensfroh. Kirche im Laden“. Diese beiden Einrichtungen bewirkten in der Vergangenheit viel Gutes. Wie es nach dem Ausscheiden von Dr. Grote ab November in der fusionierten Kirchengemeinde Attendorn und Lennestadt weitergeht, muss das Presbyterium überlegen. Ob Dr. Grote mit Familie im Pfarrhaus am Westwall wohnen bleibt, steht noch nicht fest.

Der Kirchenkreis

Der Evangelische Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg ist im Jahr 2000 aus den ehemaligen Kirchenkreisen Lüdenscheid und Plettenberg erwachsen. Er liegt im Märkischen Kreis, in dem rund 40 Prozent der Bevölkerung evangelisch sind, und im Kreis Olpe (10 Prozent der Bevölkerung). Der Kirchenkreis umfasst 23 Kirchengemeinden.