Attendorn. Nach der Wahlpanne in einem Wahllokal in Attendorn könnte es dort eine Neuwahl geben. 57 Bürger hatten dort einen Stimmzettel zu wenig erhalten.
Nach der Panne im Wahllokal Mooskamp im Attendorner Rivius-Gymnasium, bei der am Wahlsonntag vorübergehend 57 Bürgern nur drei statt vier Zettel ausgehändigt bekamen, könnte es eine Neuwahl geben. „Diese Neuwahl würde aber nur für den betroffenen Wahlbezirk gelten und auch nur die Stadtratswahl betreffen“, erklärt Landrat Frank Beckehoff.
Nachdem Sonntagvormittag der Fehler aufgefallen war, hatten die Wahlhelfer und Attendorns Pressesprecher Tom Kleine schnell reagiert und die betroffenen Bürger sowohl telefonisch als auch persönlich kontaktiert, um sie zum Nachwählen zu motivieren. Fünf Personen konnten allerdings nicht mehr erreicht werden. Fünf Stimmen, die keinen Einfluss auf den Stimmbezirkssieger Martin Sporer (SPD) haben dürften, wohl aber einen Unterschied in der Sitzverteilung im Attendorner Rat machen könnten.
Der Kreis Olpe wurde zwischenzeitlich als Aufsichtsbehörde eingeschaltet, habe den Fall jetzt aber wieder an die Stadt Attendorn zurückgegeben. „Wir haben uns mit dem Landeswahlleiter in Düsseldorf beraten, wie mit so einem Fall laut Kommunalwahlgesetz verfahren wird“, erklärt Beckehoff. Mit dem Ergebnis, dass der Wahlausschuss der Stadt Attendorn eine Entscheidung im weiteren Verfahren treffen müsse. „Hier muss eine Prüfung erfolgen, ob Unregelmäßigkeiten festgestellt werden können – und die gab es ja“, so Beckehoff.
Tom Kleine hatte bereits am Montag angedeutet, dass die Spannweite der Handlungsoptionen groß sei. Das Wort „Neuwahlen“ wollte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht in den Mund nehmen. Dienstagabend war die Pressestelle der Hansestadt Attendorn nicht mehr erreichbar. Der Wahlausschuss tagt am Nachmittag, 17 Uhr, im Ratsaal statt. Dann dürfte mit einer Entscheidung im weiteren Vorgehen gerechnet werden.
Der von der Wahlpanne betroffene Wahlbezirk „Attendorn 2, Mooskamp/Repe/Mecklinghausen“ umfasst 1142 Wahlberechtigte, von denen 701 Bürger gewählt haben. Damit lag die Wahlbeteiligung bei 61,38 Prozent.